Energiewende Im Netz: Wie Polen 90 GW Erneuerbare bis 2040 integrieren will.

Energiewende Im Netz: Wie Polen 90 GW Erneuerbare bis 2040 integrieren will.

Karte von Polen mit Entwicklungsgebieten für erneuerbare Energien sowie 2025 bestehende Hochspannungsnetze ©mg/SOLAR-professionell (deutsche Bearbeitung). © FORUM ENERGII (Original)

Die Polnische Stromwirtschaft befindet sich in schneller Transformation. Der Anteil erneuerbarer Energien stieg seit 2020 im Stromsektor von 15 % auf fast 30 %. Für weiteres Wachstum ist Handeln gefordert, denn Erneuerbare Energien brauchen ein Stromnetz, dass mit dezentrale Einspeisung umgehen kann. Es muss gehandelt werden.

Das Tempo des Wandels im polnischen Energiesektor hält an: Laut dem Nationalen Energie- und Klimaplan (NECP) könnten die Kapazitäten für Photovoltaik von derzeit 21 GW auf 29 GW im Jahr 2030 gesteigert werden. Das hat das Energy Forum, ein in Polen ansässiger europäischer, interdisziplinärer Think Tank in einer Studie festgestellt. Das Team aus Energie-Experten bündelt seine Erfahrungen aus den Bereichen öffentliche Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien, um wissensbasierte Lösungen für eine gerechte und effiziente Energiewende zu inspirieren.

26 GW PV warten auf Anschlussgenehmigung

So haben die Experten von „Energy Forum“ über eine Auswertung bereits veröffentlichter Anschlussanfragen herausgefunden, dass 26 GW an Photovoltaikanlagen auf Anschluss-Genehmigung warten. Gleichzeitig soll der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix bis zum Jahr 2030 ganze 56 % erreichen und bis 2040 sogar auf 69 % steigen. Damit diese Kapazitäten in das polnische Stromnetz integriert werden können, sind dringend Anpassungen am Netz notwendig.

Günstige erneuerbare Energie als Vorteil im globalen Wettbewerb

Energiepreise sind eines der wichtigsten Themen nicht nur der polnischen, sondern der ganzen europäischen Industrie. Laut Studie haben sowohl die Vereinigten Staaten als auch China Zugang zu günstigen fossilen Brennstoffen und erneuerbaren Energien, während Polen mit hohen Energiekosten und regulatorischen Hürden kämpfen muss. Der polnische Think Tank sieht die Lösung in einer direkten Versorgung der Industrie mit dezentralen erneuerbaren Energieanlagen, deren Umsetzung jedoch oft an komplexen Vorschriften und hohen Gebühren scheitere – trotz bestehender rechtlicher Möglichkeiten.

Erneuerbare Energien in Polen: Stand 2024, Erwartung für 2030 und 2040 ©mg/SOLAR-professionell (deutsche Bearbeitung). © FORUM ENERGII (Original)

Reformpaket 2024 ist nicht ausreichend

Im Oktober 2024 veröffentlichte die Regierung den Entwurf des Nationalen Energie- und Klimaplans, der eine Veränderung des Energiemixes fordert. Investoren sollen damit in der Lage sein, Projekte schnell umzusetzen und Zugang zum Stromnetz zu erhalten. Trotz dieser Reformen bestehen weiterhin erhebliche Hindernisse für Investoren, kritisiert das Energie Forum. Laut dem Nationalen Energie- und Klimaplans sollte Polen bis 2030 mindestens 57 GW Leistung aus vorwiegend Photovoltaik- und Windenergieanlagen erreichen. Bis 2040 soll dieser Wert auf 93 GW steigen. Der Anschluss dieser Kapazitäten an das nationale Stromnetz erfordert eine strategische Planung der Standorte für Photovoltaik und Onshore-Windkraft. Die Netzinfrastruktur muss weiterentwickelt werden und erfordert intelligentes und effizientes Management, um Verbraucher zuverlässig mit Strom und einer stabilen Spannung zu versorgen.

Konkrete Maßnahmen: Kabelpooling und Direktleitungen

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurden im Jahr 2023 neue Regelungen eingeführt, die die Netzentwicklungsplanung erleichtern: das sogenannte „Kabelpooling“, das die gemeinsame Nutzung eines Anschlusspunktes durch mehrere erneuerbare Energiequellen erlaubt. Außerdem ist es möglich zwischen Erzeuger und Verbraucher direkte Leitungen zu bauen und so das öffentliche Netz zu entlasten. Aus Sicht des Energie Forum sind trotz der bisher eingeführten Reformen weitere Maßnahmen erforderlich, um den Ausbau der Erneuerbaren nicht zu bremsen. So sollte das Kabelpooling um die Möglichkeit erweitert werden, Stromspeicher als eigenständige Installationen anzuschließen. Zudem sollten die Gebühren für Direktverbindungen reduziert werden, um deren wirtschaftliche Nutzung zu fördern. Weitere Erleichterungen fordert der Think Tank durch die Schaffung von Zonen zur beschleunigten Entwicklung erneuerbarer Energien, eine erhöhte Transparenz im Verfahren zur Vergabe von Netzanschlüssen, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für Investitionen sowie eine vorausschauende Planung der Netzentwicklung, beispielsweise durch ein Kapazitätsauktionssystem.

Fazit

Die Transformation des polnischen Energiesektors erfordert umfassende Reformen, um erneuerbare Energien effizient in das nationale Netz zu integrieren und die Dynamik des Ausbaues nicht zum Erliegen zu bringen. Die bisherigen Maßnahmen zeigen Fortschritte, jedoch müssen regulatorische Hürden weiter reduziert werden, um Investitionen zu erleichtern und das Ziel eines klimaneutralen Energiesektors zu erreichen. Dr. Joanna Pandera, Präsidentin des Energy Forum, ruft zur Diskussion auf und ermutigt zur Umsetzung innovativer Lösungen. (mg)

Link zur Studie – in polnischer Sprache: file:///Users/mgo_laptop/Downloads/polskie-sieci-2040_final-2.pdf

PV-Module: Weniger Leistung als angegeben

PV-Module: Weniger Leistung als angegeben

Untersuchungen zeigen, dass die Modulleistung seit Jahren niedriger ist als angegeben Grafik: Franhofer ISE

Mehr als 70.000 Leistungsmessungen ausgewertet

Ein Forschungsteam des Fraunhofer ISE hat über 70.000 Leistungsmessungen an Photovoltaik-Modulen ausgewertet und hat seit 2017 eine wachsende Diskrepanz zwischen den Herstellerangaben und den Messergebnissen des Instituts festgestellt. Während bis zum Jahr 2016 die gemessene Leistung meist über den Werten der Hersteller lag, änderte sich das ab 2017 und die Werte lagen unter den Herstellerangaben. Ab 2020 wurde eine durchschnittliche Minderleistung von 1,3 % festgestellt. Neue Daten aus 2024 deuten auf eine leichte Trendwende hin, mit weiterhin negativen Abweichungen von 1,2 %.

1,3 % weniger als angegeben

Für die Untersuchung wurden 1034 Messungen monokristalliner Silizium-Module unter standardisierten Bedingungen analysiert. Bis 2016 lagen die Abweichungen unter 1 %, oft mit positiven Differenzen zugunsten der Herstellerangaben. 2016 betrug der Unterschied im Mittel 0,6 %, 2023 hingegen 1,3 % zu Ungunsten der Herstellerangaben. Eine positive Abweichung konnte kaum noch beobachtet werden.

195 MW Leistung fehlen so bei 16 GW

Die aktuellen Daten, präsentiert beim 40. PV-Symposium, zeigen, dass eine durchschnittliche Minderleistung von 1,2 % bei einem Zubau von 16,2 GW im Jahr 2024 rund 195 MW fehlender Leistung entspricht – vergleichbar mit einem großen Solarpark.

Testlabor ist zuverlässig kalibriert

Um belastbare Ergebnisse zu erhalten, wurden nur neuwertige Module berücksichtigt, und zwar von Herstellern, die zu den Top 10 des jeweiligen Jahres gehörten. Dank strenger Qualitätsmaßnahmen gewährleistet das „CalLab PV Modules“ eine stabile Kalibrierung über Jahre und kann dadurch zuverlässige Langzeitanalysen liefern.

[mg]

95 Prozent unabhängig: Spatenstich für energieautarkes Firmengebäude in Memmingen

95 Prozent unabhängig: Spatenstich für energieautarkes Firmengebäude in Memmingen

Spatenstich, autarkes Firmengebäude in Memmingen. (Personen v.l: Sonepar (Niederlassungsleiter), Wilhelm Braun (Gesellschafter), Tanja Diemer (Architektin), Armin Bühler (Gesellschafter, GF), Jan Rothenbacher (OB Memmingen), Teammitglied (Sonepar), Teammitglied (Sonepar), Hr. Götz (Sonepar), Carola Isegrei (Prokuristin), Johann Hofmayr (Gesellschafter, GF), Roland Albrecht (Gesellschafter), Konrad Noll (Gesellschafter), Teammitglied (Sonepar) © Raum-K

Memmingen, 10.03.2025 – Mit einem feierlichen Spatenstich fiel heute der Startschuss für ein Firmengebäude, das neue Maßstäbe in Sachen Autarkie und Energieeffizienz setzt. Mit Klimadecken, Gebäudemasse als Wärmespeicher, netzdienlichem Stromspeicher mit Abwärmenutzung und PV-Anlage erreicht das real Gebäude 95 Prozent Autarkie. Vertreter der beteiligten Unternehmen – Raum-K, Klima-Top, Architekturbüro Diemer, Kling Projektbau, Leppig Energieberatung – sowie Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher waren vor Ort, um den Beginn dieses zukunftsweisenden Projekts im Gewerbegebiet „Oberer Buxheimer Weg 58“ in Memmingen zu feiern.

10.03.2025

Der Spatenstich markiert den Start für ein Gebäude mit einem Energiekonzept, das mit einer Kombination aus Photovoltaik, Wärmepumpe, Stromspeicher, reversibler Klimadecke, regelbarem thermischen Gebäudemassenspeicher und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eine Autarkie von 95 Prozent erreicht. Der Neubau bietet auf rund 3.500 m² Büro- und Lagerfläche Platz für fünf Unternehmen, die in einer modernen, umweltfreundlichen Umgebung an diesem Standort bis zu 70 Arbeitsplätze schaffen.

Autark mit geregeltem dynamischem Deckenspeicher

Stellen wir uns zwei Wärmequellen vor, die schnelle Deckenheizung, die mit Infrarotstrahlung direkt die Raumhülle und Oberfläche erwärmt und gleichzeitig eine Masse, die viel Wärme speichern kann und diese langsam und bedarfsgerecht wieder abgibt. Werden diese beiden Komponenten kombiniert, so ergibt sich ein System, das die Wärmeversorgung von Gebäuden über einen Zeitraum von 10 Tagen und mehr ermöglicht. Der dynamische Massenspeicher – im Fall des Firmengebäudes ist der Speicher das Gebäude – übernimmt dabei zwei Drittel der Leistung. Die Klimadecke übernimmt ein Drittel der Leistung. Da beide Komponenten mit niedrigen Temperaturen von unter 30° Celsius bei minus 13,1°C Außentemperatur gefahren werden, kann die Versorgung fast zu 100 Prozent aus regenerativen Energiequellen erfolgen. Gleichzeitig ist der CO₂-Ausstoß im Betrieb praktisch null, die Autarkie bis zu 95 Prozent und das bei einer Wirtschaftlichkeit, die im Vergleich zur klassischen fossilen Versorgung unschlagbar ist, da sie mit jedem Jahr besser wird, weil die Brennstoffe als Kostenfaktor entfallen.

Gebäudestandard „Real Zero“ und „2045-Ready“

Der Gebäudestandard „Real Zero“ steht für nahezu vollständige Autarkie: Rund 95 Prozent des Energiebedarfs werden vor Ort erzeugt, der Heiz- und Kühlbetrieb ist CO₂-neutral. Intelligente, akustisch wirksame Deckenheizungen auf 100% der Deckenfläche verlegt, sorgen ganzjährig durch effizientes Kühlen und Wärmen für ein perfektes Raumklima. „Real Zero“ ist in dieser Form ein Paradebeispiel für gesundes, energieeffizientes und damit zukunftsweisendes Bauen.

Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau

Das Gebäude verfügt über eine eigene PV-Anlage mit einer Leistung von 270 kWp, einen Stromspeicher mit einer Kapazität von 350 kWh und einen regelbaren thermischen Speicher mit einer Kapazität von 24 MWh in der Gebäudemasse, der netzdienlich genutzt werden kann, indem Überschuss Strom als Wärme gespeichert wird. Die Photovoltaik versorgt gemeinsam mit dem Stromspeicher auch den Fuhrpark der im Gebäude tätigen Unternehmen mit umgerechnet etwa 500.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr. Neben 50 Fahrradstellplätzen stehen selbstverständlich ausreichend PKW-Ladesäulen zur Verfügung, die ein klares Signal für nachhaltige Mobilität setzen. Zum Energiekonzept gehört außerdem ein netzdienlicher Stromspeicher des Allgäuer Betreibers Cell Mind mit einer Kapazität von sieben MWh. Die während der Regelleistung entstehende Abwärme wird im neuen Gebäude ebenfalls genutzt.

Revolutionäre Wärme- und Kühllösung

Eine herausragende Innovation des Gebäudes ist das Raum-K Gebäudeenergiekonzept, das extrem niedrige Heizsystemtemperaturen von ca. 28°C bei minus 13,1°C Außentemperatur ermöglicht. Im Sommer wird das Gebäude mit Hilfe der Klimadecke angenehm und ohne Zugluft gekühlt, sodass ganzjährig eine wohltuende Temperierung gewährleistet ist. Dies sorgt für erhebliche Energieeinsparungen von über 50%, und sichert dadurch langfristig stabile Energiekosten auf niedrigstem Niveau.

„Mit diesem Projekt setzen wir Maßstäbe für nachhaltiges Bauen und schaffen eine Arbeitsumgebung, die nicht nur ökologisch, physiologisch und wirtschaftlich den Erfolg sichern hilft“, so Armin Bühler, Mitinhaber der Klima Top GmbH und Vordenker des innovativen Gebäudekonzeptes.

Sven Lutz, Geschäftsführer von Baufirma Kling Projektbau, erklärt: „Wir sind vom Raum-K Gebäudeenergiekonzept rundum überzeugt, weshalb wir auch unser eigenes neues Firmengebäude in Hermaringen damit ausstatten sowie auch erste Kundenprojekte damit planen und realisieren.

„Die Herausforderung des Bauherrn, maximale Autarkie bei niedrigsten Energiekosten mit optimalem Raum- und Arbeitsklima zu verbinden, haben wir gerne angenommen“, sagt Architektin Tanja Diemer, die die Ansprüche der Raum-K GmbH bezüglich Optik, Raumakustik und Raumklima bzw. Feinstaubreduktion in unterschiedlichen Projekten sehr erfolgreich umgesetzt hat.

Jürgen Leppig, Geschäftsführer der Energieberatung Leppig GmbH erklärt: „Ich habe selten so innovative Menschen erlebt, die nur ein Ziel vor Augen haben: „Real Zero.“

Michael Götz, Leiter Bestandsmanagement der Firma Sonepar Deutschland Region Süd GmbH, sagt anlässlich des Spatenstichs: „Als zukünftiger Mieter profitieren wir im neuen Firmengebäude der Raum-K erheblich von der vollständigen CO₂-Vermeidung und den langfristig niedrigen Energiekosten. Das passt hervorragend zu unserer Unternehmensphilosophie und unseren Werten.“

14 Tage Selbstversorgung durch intelligentes Gebäudeenergiekonzept

Dank des großen regelbaren thermischen Speichers kommt das neue Firmengebäude in der Heizperiode 10 Tage ohne externe Energiezufuhr aus. Die vor Ort produzierte Energie reicht in Verbindung mit der im Gebäude gespeicherten Energie aus, um das Gebäude durchgängig angenehm zu temperieren (Quelle: Fraunhofer Projekt „Windheizung 2.0“).

Bauzeit + Flexibilität

Einzugsdatum ist der 1. Dezember 2025. Das Gebäude liefert den Beweis, dass klimafreundliches Bauen nicht nur möglich ist, sondern den bekannten Bauweisen in jeder Hinsicht überlegen ist. Das Raum-K Gebäudeenergiekonzept lässt sich in allen Gebäudearten realisieren, vom Wohnbau über den Gewerbe- bis zum Industriebau, bzw. vom Neubau über die serielle Sanierung bis zum Denkmalschutz.

Manfred Gorgus für die Raum-K Gmbh

1,9 MW Agri-PV: Erfolgreich am Netz in Almelo, Niederlande

1,9 MW Agri-PV: Erfolgreich am Netz in Almelo, Niederlande

Doppelte Ernte auf 32.000 Quadratmetern bester Ackerkrume im niederländischen Almelo: 22 Reihen vertikal installierte Photovoltaikmodule liefern jedes Jahr mindestens 1,7 Gigawatt Solarstrom. Die gesamte Solarstromproduktion der Agri-PV-Anlage wird regional mit einem Power-Purchase-Agreement vermarktet.

Insgesamt wurden in der Agri-PV-Anlage bei Almeo 2.952 Photovoltaikmodule mit je 660 Watt Peak Leistung verbaut. Die Gesamtleistung der Anlage liegt mit 1,948 Megawatt unter dem, was auf den gut drei Hektar mit einer klassischen Freiflächenanlage zu realisieren gewesen wäre. Dafür bleiben fast 90 Prozent der Fläche für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten. Die Module produzieren Strom sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite (bi-faziale Module) und sind in Ost-West-Richtung installiert. Durch diese Bauart und Ausrichtung liefert die Anlage bereits bei Sonnenaufgang deutlich mehr Strom als eine klassische Freiflächenanlage. Das Gleiche gilt am Abend, wenn die Sonne im Westen untergeht. Die Leistungskurve vertikal installierter Ost-West ausgerichteter Photovoltaik unterscheidet sich von klassisch installierter Photovoltaik mit Südausrichtung durch hohe Produktion morgens und abends und einer geringen Produktion am Mittag. Damit ist vertikale Photovoltaik mit bi-fazialen Modulen die ideale Ergänzung zu klassischen Freiflächenanlagen..

Freiflächenanlagen und Agri-PV kombiniert

Dies ist auch am Standort Almeo der Fall: Die gut 3 Hektar große Agri-PV-Anlage befindet sich inmitten von klassischen Freiflächenanlagen mit Modulen, die nach Süden ausgerichtet sind. Der gesamte Standort hat eine Leistung von 45 Megawatt und wurde von ProfiNRG im Auftrag des Klimaatfonds Nederland geplant und realisiert.

Im Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG 2023 – regelt § 51 die „Verringerung des Zahlungsanspruchs bei negativen Preisen“.  Sinkt der Spotmarktpreis unter die Null-Cent-Grenze, weil zu viel Strom im Netz ist, wird keine Einspeisevergütung gezahlt. Das galt 2023, wenn der Spotmarktpreis für mindestens vier Stunden am Stück durchgehend negativ war. 2024 und 2025 sind es drei aufeinanderfolgende Stunden. 2026 zwei und 2027 eine Stunde. Vertikal installierte Ost-West Agri-PV-Anlagen produzieren am frühen Vormittag und am späten Nachmittag viel Strom, in der Mittagszeit wenig Strom. Damit ist der zu erwartende Ausfall nicht gezahlter Einspeisevergütung aufgrund negativer Spotmarktpreise minimal.

Zahlen, Daten, Fakten:

  • Fläche: ca. 3,2 Hektar
  • Anlagentyp: vertikale Agri-PV-Anlage in Ost-West-Ausrichtung. 22 parallele Reihen.
  • Reihenabstand ca. zehn Meter für Doppelnutzung für PV und Feldfrüchteanbau.
  • 2.952 Photovoltaikmodule, bi-fazial, mit je 660 Watt Peak Leistung
  • Vermarktung: mit Power-Purchase-Agreement (PPA)
  • Die Agri-PV-Anlage ist kombiniert mit weiteren PV-Freiflächenanlagen mit einer Gesamtleistung von 45 Megawatt Peak.
  • Gesamte Jahresproduktion: etwa 43.000 MWh
  • Standort: Almelo, Niederlande
  • Auftraggeber: Klimaatfonds Nederland
  • Planung und Realisation: ProfiNRG
  • Link zu ProfiNRG: Hier

(mg)

Mehr Kilometer elektrisch – Diesel & Benzin rückläufig

Mehr Kilometer elektrisch – Diesel & Benzin rückläufig

Grafik-Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

709,1 Milliarden Kilometer wurden im Jahr 2023 mit in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen gefahren. Das waren ein halbes Prozent weniger als im Jahr 2022.

Personenkraftwagen haben mit 591,1 Milliarden Kilometern den größten Anteil an der
Jahresfahrleistung. Aber auch hier sind es -0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittlichen Jahreskilometer liegen bei den PKW bei 12.320 Kilometern, 1,2 Prozent weniger als im Jahr 2022.

PKW mit Benzin-Motor

Auf Pkw mit Benzin-Motor entfiel knapp die Hälfte der PKW-Kilometer, nämlich 48,6 Prozent, bzw. 287,0 Milliarden Kilometer, das sind 2,0 % weniger als im Vorjahr. Das entspricht durchschnittlich 9580 km pro PKW mit Benzin-Motor.

PKW mit Diesel-Motor

Bei Pkw mit Diesel-Motor zeigte sich die Jahresfahrleistung im Jahr 2023 mit 238,1 Milliarden Kilometer ebenfalls rückläufig. Es sind sogar 4,6 % weniger als zum Vorjahr. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung je Pkw mit Diesel-Motor betrug 17.187 km.

PKW mit Elektroantrieb & Co

Bei den Antriebsarten Elektro-, Gas-, Hybrid- und anderen Antrieben stieg die Jahresfahrleistung auf 66,0 Milliarden Kilometer. Der Anteil dieser Gruppe an der gesamten Pkw-Fahrleistung stieg auf 11,2 Prozent. Ein Pkw aus dieser Gruppe legte im Jahr 2023 durchschnittlich 15.852 km zurück.

LKW bis 3,5t

Bei der zurückgelegten Strecke haben Lastkraftwagen bis 3,5 t sich auf 57,5 Milliarden hochgeschraubt, was einem Plus von 0,9 % zum Vorjahr entspricht.

Manfred Gorgus

Daten-Quelle / Grafik-Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

Durchblick beim Strom mit SMARD

Durchblick beim Strom mit SMARD

SMARD – die frisch überarbeitete Plattform für Energieinformationen der Bundesnetzagentur ©Bundesnetzagentur

Auf der Transparenzplattform SMARD stellt die Bundesnetzagentur seit Mai 2024 auch umfangreiche Daten zum Thema Netzengpassmanagement, Redispatch, Countertrading und Netzreserve zur Verfügung. Das soll für Transparenz bei Energiemengen und damit verbundenen Kosten auf den Energiemärkten sorgen. Ein interessantes Angebot für jene, die das Thema verstehen.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, erklärt begeistert: „Wir veröffentlichen auf SMARD ab jetzt umfangreiche Daten zu den Kosten und Mengen für die Stabilisierung der Stromnetze. Damit leisten wir einen Beitrag für mehr Transparenz auf den Energiemärkten.“

Hochaufgelöste Grafiken

Die neuen Daten sind in hoher Auflösung als interaktive Grafiken verfügbar. Alle Daten werden monatlich aktualisiert und sollen Nutzern somit deutlich früher als bisher zur Verfügung stehen. Alle Daten lassen sich auch in Tabellenform anzeigen und stehen in verschiedenen Formaten zum Download bereit. Eine schnelle Übersicht sowie gute Auswertungsmöglichkeit mit direktem Vergleich einzelner Monate soll damit einfach möglich sein. Saisonale Schwankungen können auf den ersten Blick erkannt werden außerdem die Verhältnisse eingesetzter Energieträger im Netzengpassmanagement sowie benötigte Reserven und Countertrading-Maßnahmen.

Werben für den Netzausbaue

Die Abregelungen von Erneuerbaren Energien können Interessierte den Abbildungen direkt entnehmen und welche Netzebene zu einem bestimmten Zeitpunkt ursächlich für eine Abregelung war. Die überarbeitete Plattform will so auch den Netzausbaubedarf in Deutschland deutlich besser darstellen als vor der Überarbeitung.

Zur Plattform SMARD geht es HIER

Autor: Manfred Gorgus, Quelle: Bundesnetzagentur

Dr. Franziska Brantner zu Besuch bei VoltStorage 

Dr. Franziska Brantner zu Besuch bei VoltStorage 

Head of Research & Development, Dr. John Alper, erläutert Frau Dr. Brantner die Iron-Salt-Batterie ©VoltStorage

Im Rahmen ihrer Informationstour zu besonders innovativen Greentech-Unternehmen besuchte die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner die Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen von VoltStorage in München.  

Die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Franziska Brantner ist beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im Rohstoffe gewinnenden Sektor. Beim Speicherhersteller VoltStorage mit Sitz in München hat Frau Brantner Einblicke in die Arbeit eines Unternehmens erhalten, das umweltfreundliche Speicherlösungen für erneuerbare Energien entwickelt und produziert. 

Weitere Themen waren die Herausforderungen, denen sich Greentech-Startups wie VoltStorage in Deutschland stellen müssen. Dazu gehören Standortförderungen und Finanzierungsfragen, die Akzeptanz von Innovation und Transformation im Energiesektor allgemein sowie politische Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines Marktes, der im Grunde erst noch im Entstehen ist. 

Eisen-Salz-Batterien – ein Gamechanger für die Energiewende

Die von VoltStorage entwickelte Iron Salt Battery ist ein Energiespeicher der auf dem Redox-Flow-Prinzip basiert. In ihrem Einsatz als Langzeitspeicher – auch Long Duration Energy Storage, kurz LDES genannt – richtet sich die Lösung vor allem an Energieversorger, Netzbetreiber und große Industrieunternehmen, um Wind- und Sonnenenergie grundlastfähig zu machen. Da die Batterien mit den Materialien Eisen und Salz arbeiten, ist diese Speichertechnik zum einen unbedenklich für die Umwelt und zum anderen kommen regional verfügbare Rohstoffe zum Einsatz.

Besser als ein Gaskraftwerk

Bisherigen Flexibilitätslösungen wie beispielsweise Gaskraftwerke ist die Redox-Flow-Batterie in den Punkten Umweltverträglichkeit, Lieferkettensicherheit und Wirtschaftlichkeit überlegen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Charakteristiken gilt die Technologie als potenzieller Gamechanger für die Energiewende. 

Dr. Franziska Brantner zeigt sich von der Arbeit von VoltStorage beeindruckt: „Ein junges, aber sehr erfahrenes und hoch motiviertes Team verfolgt das Ziel, grüne Speicher für grüne Energie zu entwickeln – ganz ohne kritische Materialien. Das birgt enormes Potenzial, vor allem, wenn es um langfristige Rohstoffverfügbarkeit und Versorgungssicherheit geht. Dass die ca. 70 Mitarbeitenden dabei aus fast 20 Ländern stammen und teilweise extra nach Deutschland gekommen sind, ist ein Beleg für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unserer Startup-Szene, vor allem im Greentech-Bereich. Wir setzen uns dafür ein, diese Innovationskraft zu erhalten und zu stärken.“  

Gerade junge Unternehmen brauchen in Deutschland verlässlichen politischen Rahmen

Jakob Bitner, Co-Founder und CEO von VoltStorage: “Unsere Erfahrung ist, dass internationale Energieanbieter und Unternehmen aufgeschlossener und progressiver an neue Technologien und Innovationen herangehen als vergleichbare Unternehmen in Deutschland. Wenn die Energiewende als globale Aufgabe gelingen soll, müssen aber alle an einem Strang ziehen. Die Innovationskraft junger Unternehmen ist ein hohes Gut, die es zu erhalten gilt. Nicht nur wir, sondern auch unsere möglichen Partner und Kunden begrüßen es daher, wenn die Politik einen verlässlichen Rahmen schafft, der Regeln für ein Marktdesign mit Investitions- und Wachstumsimpulsen gibt.“ 

Umweltfreundlich Strom speichern im industriellen Maßstab

VoltStorage wurde 2016 gegründet und hat fast zehn Jahre Erfahrung im Bereich der umweltfreundlichen Redox-Flow-Speichertechnologie. Anfang 2024 hat das Unternehmen einen neuen Standort mit besseren Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bezogen. Damit ist die Grundlage für intensivere Entwicklungsarbeit an der Iran-Salt-Batterie zu intensivieren. Bis Ende 2025 sollen mit Partnern Pilotanlagen definiert werden, bei denen konkrete Dekarbonisierungsmaßnahmen in der Energieversorgung größerer Industrieanlagen im Mittleren Osten realisiert werden. Entsprechende Kooperationen wurden bereits Anfang dieses Jahres vereinbart. 

Text: Manfred Gorgus

Quelle: Voltstorage

Spatenstich für Deutschlands bisher größten Batteriespeicher in Bollingstedt

Spatenstich für Deutschlands bisher größten Batteriespeicher in Bollingstedt

Der Spatenstich soll die Speicherwende in Deutschland sein. Mit 103 Megawatt Leistung und 238 Megawattstunden Kapazität entsteht in der Gemeinde Bollingstedt, rund 30 km südlich von Flensburg, das derzeit größte Batteriespeicherkraftwerk für Erneuerbare Energien in Deutschland. Hier soll in Zukunft erneuerbarer Strom zwischengespeichert werden, um die öffentliche Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen sicher und günstig zu machen.

In Bollingstedt, Ortsteil Gammelund, wird derzeit das größte Batteriespeicherwerk Deutschlands zur Speicherung von Erneuerbaren Energien von dem deutsch-norwegischen Unternehmen ECO STOR GmbH errichtet. Die Standortauswahl erfolgte in Zusammenarbeit mit EPW GmbH als Partner für die regionale Projektentwicklung. Das Projekt ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe von netzdienlichen Batteriespeichern, die das Unernehmen in den kommenden Jahren in Deutschland realisieren wird.

Am 19. April 2024 erfolgte der Spatenstich des ersten Projektes am Standort Bollingstedt, mit Teilnahme von regionaler Politik, Presse, Verbänden und der Projektteilhaber. Auf einem ca. 1,2 Hektar großen Gelände werden im Gewerbegebiet Gammelund 2 Speicher-Blöcke vom Typ „ECO STOR ES-50C“ mit jeweils ca. 51,7 Megawatt Leistung und 119 Megawattstunden Speicherkapazität entstehen. Jeder Block besteht jeweils aus

  • einem 110kV Umspannwerk,
  • 16 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren und
  • 32 Containerstationen mit modernsten Lithium-Ionen-Batterien.

Das gesamte Speicherwerk wird damit über insgesamt 103 Megawatt Leistung und 238 Megawattstunden Speicherkapazität verfügen. Der Speicher soll zweimal täglich Produktionsüberschüsse an Wind- und PV-Strom über das Hochspannungsnetz der Schleswig-Holstein Netz AG aufladen und diesen erneuerbaren Strom in den morgendlichen und abendlichen Spitzen der Stromnachfrage in das öffentliche Stromnetz zurückspeisen. Damit können rechnerisch rund 170.000 Mehrpersonen-Haushalte für jeweils zwei Stunden morgens und abends mit erneuerbarem Strom versorgt werden.

Die ECO STOR GmbH ist ein deutsch-norwegisches Unternehmen, das Speicherkapazitäten im Energiesystem auf und ausbaut, um eine zunehmend nachhaltige und unabhängige Energieversorgung in Deutschland zu etablieren. Dabei deckt das Unternehmen die volle Wertschöpfungskette von der Projektentwicklung, über die Errichtung, Finanzierung und bis zum Betrieb von Batteriespeicherwerken ab.

Manfred Gorgus

Foto: Spatenstich in Bollingsedt © ECO STOR GmbH

Keine Förderungen für klimaschonende Nutzfahrzeuge und Ladeinfrastruktur

Keine Förderungen für klimaschonende Nutzfahrzeuge und Ladeinfrastruktur

Wie das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) heute mitteilt, stehen aktuell keine Fördermittel für klimaschonende Nutzfahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur zur Verfügung.

Wörtlich schreibt das BALM: „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds vom 15.11.2023 und die dadurch erforderliche Konsolidierung des Haushaltes führen dazu, dass nicht alle wichtigen Projekte und Vorhaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im geplanten Umfang weitergeführt werden können. Dazu gehört auch die Förderung von klimaschonenden Nutzfahrzeugen und dazugehöriger Infrastruktur durch die Förderrichtlinie KsNI. Die bewilligten Vorhaben der Richtlinie werden auf Grundlage des Haushaltes 2024 ausfinanziert. Mittel für einen neuen Förderaufruf stehen nicht zur Verfügung.“

Bewilligte Anträge können mit der Auszahlung von Fördermitteln rechnen. Neue Anträge können nicht gestellt werden. Es stehen keine Mittel zur Verfügung, weder für den Neukauf von batterieelektrischen LKW und Bussen noch für die Planung und Realisierung von Ladeinfrastruktur.

Manfred Gorgus

Erste Professorin für Wärmepumpen

Erste Professorin für Wärmepumpen

Erste Professorin für Wärmepumpen an der Hochschule Karlsruhe: Prof. Dr.-Ing. Constanze Bongs ©HS Karlsruhe/ Verena Lippok

Deutschland steht vor einem Paradigmenwechsel im Gebäudesektor. Ein zentraler Schritt ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu mehr erneuerbarer Energie. Umgesetzt werden soll dieses Ziel mit Wärmepumpen und Fernwärmenetzen.

Das kürzlich in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt die Vorschriften für den Einsatz erneuerbarer Energien bei Heizungsanlagen in Neubauten und Bestandsgebäuden fest. Um diesen Wandel in der Heizungstechnik zu unterstützen, wurde an der Hochschule Karlsruhe eine Stiftungsprofessur für Wärmepumpen eingerichtet, die von Unternehmen finanziert wird.

Professor Dr.-Ing. Constanze Bongs hat die Position der ersten Wärmepumpenprofessorin Deutschlands übernommen. Ihre langjährige Erfahrung und Forschungsschwerpunkte, insbesondere im Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden, machen sie zur idealen Kandidatin, um Lösungen für die Herausforderungen der Wärmewende zu entwickeln, sagt die Hochschule Karlsruhe.

Über Dr. Constanze Bongs:

  • Constanze Bongs studierte von 2000 bis 2007 Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin und der LUISS Guido Carli in Rom. Studienschwerpunkte waren die Themen Energie- und Rohstoffwirtschaft sowie Energietechnik.
  • Im Rahmen ihrer Promotion am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg entwickelte und charakterisierte sie „sorptiv“ beschichtete Wärmeübertrager, die mithilfe regenerativer Energie wie Solarwärme Luft entfeuchten können. Erklärung: Sorption ist eine Sammelbezeichnung für Vorgänge, die zu einer Anreicherung eines Stoffes innerhalb einer Phase oder auf einer Grenzfläche zwischen zwei Phasen führen (Absorption / Adsorption).
  • Gefördert durch ein Vollstipendium der Reiner Lemoine Stiftung schloss sie ihre Promotion 2013 an der TU Berlin ab.
  • Nach ihrer Promotion arbeitete sie weiter am Fraunhofer ISE, zuerst als Projektleiterin und von 2015 bis 2023 als Gruppenleiterin für die Gebäudesystemtechnik. Dort baute sie ihren Forschungsschwerpunkt zum Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden aus, insbesondere im Mehrfamilienhausbestand.
  • Bevor sie an die Hochschule Karlsruhe berufen wurde, war sie von April 2023 bis Februar 2024 Professorin für Heiztechnik an der Berliner Hochschule für Technik.
  • Ihre Forschung im Bereich Wärmepumpentechnologie begann im EU-Projekt Heat4U. Sie definierte Rahmenbedingungen für Gas-Absorptionswärmepumpen, führte Feldtests und Systemsimulationen durch.
  • Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung und Demonstration von Wärmepumpensystemtechnik in Bestandsgebäuden, speziell im Rahmen der Projektfamilie LowEx im Bestand.
  • Sie legt besonderen Wert auf die Entwicklung von Lösungsansätzen für den Einsatz von Wärmepumpen in größeren Bestandsgebäuden und die Umsetzung komplexer Systemlösungen im urbanen Raum.

Wer finanziert:

Die Stiftungsprofessur Wärmepumpen wird zu jeweils gleichen Teilen von den Unternehmen ait-group, Bosch Thermotechnik, Danfoss Climate Solutions, Stiebel Eltron Gruppe und der Vaillant Group finanziert. Zusätzliche Mittel sind über die Valerius-Füner-Stiftung von der Bruno Kümmerle Stiftung gespendet worden.

Manfred Gorgus

Quelle: HS Karlsruhe

34 % mehr Strom aus Wasserkraft!

34 % mehr Strom aus Wasserkraft!

Laufwasserkraftwerk Straubing, Maschinenhaus mit Wehranlage und Schleuse Straubing ©HaSe

Ein milder Winter und viel Regen haben im Januar 2024 die Stromproduktion von Wasserkraftwerken in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent ansteigen lassen.

„Erstmals seit 2018 erreichte die Stromerzeugung aus Wasserkraft im Januar rund 2 Milliarden Kilowattstunden (kWh), wobei fast 93 Prozent aus Laufwasserkraftwerken stammen. Dies bedeutet eine Steigerung um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Januar deckte Wasserkraft somit vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs ab. Diese Zunahme der Stromerzeugung aus Wasserkraft begann bereits im November 2023 und wird voraussichtlich in den kommenden Monaten anhalten.

Mehr Regen. Mehr Strom!

Der Hauptgrund für diesen Anstieg sind die seit Oktober konstant überdurchschnittlichen Niederschläge, die die Pegelstände vieler Gewässer, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, ansteigen ließen und somit die Stromerzeugung begünstigten.

Kleiner Anteil. Große Wirkung.

Die Wasserkraft ist zwar ein kleiner, aber bedeutender Teil der deutschen Stromversorgung. Je nach Größe der Anlagen decken Wasserkraftwerke regional einen Teil der Grundlast ab. Im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie ist die Stromproduktion aus Wasserkraft unabhängig von kurzfristigen Wetterverhältnissen und stellt eine zuverlässige Energiequelle dar, selbst wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Auf diese Weise trägt sie in den Regionen zu einer zuverlässigen und steuerbaren Stromversorgung bei.

Besonders in Bayern (bis zu 16 Prozent) und Baden-Württemberg (etwa 8 Prozent) haben Laufwasserkraftwerke einen höheren Anteil am Strommix als der Bundesdurchschnitt.

6.966 Laufwasserkraftwerke mit 3959 MW Leistung.

Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters des BDEW zeigt, dass Ende Januar 6.966 Laufwasserkraftanlagen mit einer Nettonennleistung von insgesamt 3.959 Megawatt (MW) in Betrieb waren. Die Bandbreite reichte von Kleinstanlagen mit weniger als 1 Kilowatt (kW) Leistung bis zu großen Flusskraftwerken mit 120 MW Leistung.“

Mehr Informationen zu Wasserkraft bei:

Manfred Gorgus

Quelle: PM BDEW

Grüner Wasserstoff zum Heizen umstritten: offener Brief warnt Gemeinden vor großflächigem Einsatz

Grüner Wasserstoff zum Heizen umstritten: offener Brief warnt Gemeinden vor großflächigem Einsatz

Foto: Greenpeace & 200 weitere. Bearbeitung: SOLAR-professionell

In den vergangenen Tagen erhielten rund 7.000 deutsche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen einen offenen Brief, der von 217 Organisationen unterzeichnet wurde. In diesem Schreiben wurde eindringlich davor gewarnt, Wasserstoff großflächig in der kommunalen Wärmeplanung einzusetzen.

„Heizen mit Wasserstoff is wie Duschen mit Champagner“

Während die Gaslobby bei den Kommunen aktiv den Umbau der Gasnetze auf Wasserstoff bewirbt, mahnen Umweltverbände, dass Grüner Wasserstoff auf lange Sicht ein sehr seltenes und teures Gut bleiben wird. Die Bedenken liegen insbesondere darin, dass eine unbedachte Nutzung von Grüner Wasserstoff zu erheblichen finanziellen Belastungen für Verbraucher führen könnte, wenn dieser einfach verheizt wird.

Kontroverse um Wasserstoff

In Vorbereitung auf die klimaneutrale Zukunft müssen alle Kommunen bis Mitte 2028 einen Plan vorlegen, wie sie ihre Gemeinden mit Wärme versorgen wollen. Trotz des wissenschaftlichen Konsenses, dass Wasserstoff für die Gebäudewärme ungeeignet ist, wirbt die Gaslobby vehement für seinen flächendeckenden Einsatz in der Wärmeversorgung. Über Plattformen wie „H2 vor Ort“ und „H2 kommunal“ versucht die Gasindustrie, Stadtwerke und Kommunen für ihre Zwecke zu gewinnen.

Gaslobby rettet fossiles Geschäftsmodell

„Hinter dieser Strategie der Gaslobby steckt die Absicht, ihre Einnahmen aus dem Verkauf von Erdgas zu sichern, während sie gleichzeitig versuchen, ihr fossiles Geschäftsmodell durch Wasserstoff zu retten“, erklärt Henning Peters, Referent für Energie und Klima am Umweltinstitut. „Dadurch wird der Klimaschutz beeinträchtigt, da fossile Anlagen weiter betrieben werden und die Klimakrise weiter anheizen, während Kommunen auf einen Wasserstoff setzen, der in dieser Menge noch nicht verfügbar ist.“

Der offene Brief warnt konkret davor, Wasserstoff-Heizgebiete in der kommunalen Wärmeplanung auszuweisen. Selbst in Wärmenetzen sollte Wasserstoff höchstens zur Abdeckung der Spitzenlast vorgesehen sein.

Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen angeblich, dass Wasserstoff für die Gebäudewärme irrelevant ist. Über 50 unabhängige Studien zeigen, dass Wasserstoffheizungen vier- bis sechsmal mehr Energie verbrauchen als herkömmliche Wärmepumpen. Seine Herstellung ist äußerst energieintensiv und daher auf absehbare Zeit teuer, argumentieren die unterzeichneneden Organisationen.

Grüner Wasserstoff zu teuer zum Heizen

Mira Jäger, Energie-Expertin von Greenpeace, stellt klar: „Wasserstoff ist zu kostenintensiv und aufwändig zu produzieren, um ihn buchstäblich zu verheizen. Selbst langfristig wären Wasserstoffheizungen insgesamt etwa doppelt so teuer wie Wärmepumpen oder Wärmenetze. Wasserstoff sollte nur für spezielle Anwendungen eingesetzt werden, für die es keine Alternativen gibt. Wenn Kommunen heute Wasserstoff-Heizgebiete ausweisen, riskieren sie hohe Folgekosten für ihre Bürger:innen und handeln nicht im Sinne des Klimaschutzes.“

Link zum ganzen Brief.

Manfred Gorgus

Deutschlands zäher Marsch zur Elektromobilität

Deutschlands zäher Marsch zur Elektromobilität

Das Bundesumweltamt veröffentlicht immer am 01. Januar jeden Jahres die Anzahl der in Deutschland angemeldeten Fahrzeuge, sortiert nach Antriebsart. Die Zahlen für rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge (BEV) steigen zwar kontinuierlich, von einer Mobilitätswende zu sprechen wäre allerdings verfrüht.

Bewegung im BEV Markt, aber langsam

2013 bis 2019 stiegen die Fahrzeuge mit reinem Batterieantrieb (BEV) nur moderat. Von 0,02 Prozent Anteil im Jahre 2021 auf 0,64 Prozent im Jahre 2021. 2022 hatten Batterie-Elektrischen-Fahrzeuge einen Anteil von 1,27 Prozent. 2023 waren es 2,08 Prozent.

Mehr Hybride PKW im Bestand

Bei den Hybriden sieht die Entwicklung ähnlich aus, allerdings ist deren Anteil am Fahrzeugbestand insgesamt höher. Stieg der Anteil der Hybridfahrzeuge von 2013 bis 2019 von 0,15 Prozent auf 0,73 Prozent, wurde bereits 2020 die Ein-Prozent-Marke gerissen. 2023 haben hybride Antriebe einen Anteil von 4,79 Prozent. Dieser ist damit mehr als doppelt so hoch wie der von BEV.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Verkehr in Zahlen 2022/2023. Kraftfahrt-Bundesamt, Jahresbilanz des Fahrzeugbestandes zum 1.1. des jeweiligen Jahres.

Fazit

Die E-Mobilitätswende kommt auf leisen Sohlen. Noch ist von einer Revolution der Antriebsarten in Deutschland wenig zu spüren. Vielleicht wäre mehr Pragmatismus ein Ansatz für mehr Elektromobilität. Elektroautos haben viele Vorteile. Sie kommen mit weniger Wartung aus, sind ideal für Kurzstrecken – die der frühe Tod eines jeden Verbrenners sind – und man muss keinen Umgang mit übel riechenden Flüssigkeiten an der Tanke pflegen. 

Leider glänzt die öffentliche Ladeinfrastruktur gerade dort mit Abwesenheit, wo das Auto lebensnotwendig ist, auf dem Land. Bei uns im Ort gibt es keine einzige öffentliche Ladestation und wir leben im Großraum München, eine Gegend, die nicht gerade als strukturschwach´h bezeichnet werden kann.

Manfred Gorgus

BRC Solar Optimierer und SofarSolar Wechselrichter bestätigien Kompatibilität

BRC Solar Optimierer und SofarSolar Wechselrichter bestätigien Kompatibilität

Die BRC Solar GmbH, ein deutscher Hersteller von Leistungsoptimierern für Photovoltaikmodule, und die SofarSolar GmbH, ein anerkannter Hersteller von Wechselrichtern, haben die Kompatibilität ihrer Produkte nun offiziell bestätigt. Diese Bekanntmachung ist für Solarteure und Anlagenbetreiber eine wichtige Information, weil BRC-Solar Optimierer nur an den PV-Modulen eingebaut werden müssen, die von Leistungsverlusten durch z. B. Verschattung betroffen sind. Ziel ist: Leistungssteigerung von Solaranlagen mit minimalem Einsatz von Elektronik an den Modulen.

Die Herausforderung

Dächer, die durch Verschattung, unterschiedliche Ausrichtungen oder Dachneigungen gekennzeichnet waren, stellten in der Vergangenheit eine Herausforderung für das effektive Verbauen von Solarmodulen dar. In Photovoltaikanlagen verursacht die Reihenschaltung der Module ein Problem, da die reduzierte Leistung eines Moduls, das weniger Sonneneinstrahlung erhält, die Gesamtleistung aller anderen Module in der Kette beeinträchtigt.

Die Lösung

Durch die innovative Lösung von BRC Solar können diese Probleme jedoch behoben werden. Wechselrichter wie das Hybrid-Gerät HYD 20KTL-3PH von SOFAR bieten mit ihren zwei Strangeingängen Flexibilität in der Strangauslegung. So können auch komplexe Hausdächer mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Sollten einzelne Module von Verschattungen, unterschiedlichen Ausrichtungen oder Modulneigungen betroffen sein, können PV-Module dank der BRC-Optimierer in einen bestehenden Strang integriert werden. Dadurch können auch komplexere Dachflächen effizient genutzt werden, beispielsweise durch die Installation zusätzlicher PV-Module auf Gauben oder kleineren Dachflächen.

BRC Solar & SOFAR Solar

Mit dem Zusammenspiel von SOFAR Wechselrichtern und dem Power Optimizer M500/14 von BRC Solar wird die verfügbare Leistung des beeinträchtigten Moduls weiterhin genutzt, während gleichzeitig die restlichen Module im Strang ihre maximale Leistung unbeeinträchtigt beibehalten können.

Der Hybrid-Wechselrichter von SOFAR verfügt als Besonderheit über zwei unabhängige Batterieeingänge zum Anschluss von bis zu 40 kWh Speicherkapazität.

Ersatzstrom mit Sofar Solar

Mit dem echten dreiphasigen Ersatzstrommodus bis 20 kVA können auch 3-phasige Geräte während eines Stromausfalls nahezu unterbrechungsfrei weiterversorgt werden. Im Master / Slave Modus kann dieser kombiniert mit bis zu 6 Geräten bis zu 120 kVA bereitstellen. Mit dem Grafikdisplay werden verschiedene Energiemanagement-Funktionen besonders einfach konfiguriert oder der Betrieb der Anlage überwacht.

Zertifizierte Kompatibilität

„Die Bestätigung der Kompatibilität unserer Produkte unterstreicht unseren gemeinsamen Fokus auf die Steigerung der Energieeffizienz und Leistung von Solaranlagen. Durch die nahtlose Integration unserer Technologien können wir auch die Herausforderungen von verschatteten Dächern, unterschiedlichen Ausrichtungen und Modulneigungen erfolgreich bewältigen. Unsere Kunden profitieren von einer optimalen Ausnutzung ihrer Dachflächen und einer maximierten Leistung ihrer Solaranlagen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die Vision von flächendeckend optimierten PV-Anlagen auf jedem Dach voranzutreiben und so einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung zu leisten“, betonten Pascal Ruisinger, kaufmännischer Geschäftsführer von BRC Solar, und Christian Buchholz, technischer Leiter Europa von SOFAR.

Weitere Informationen finden sie auf den Internetseiten der Unternehmen:

https://brc-solar.de und https://www.sofarsolar.eu/

Text: Peter Konstantin. Quelle: BRC Solar

Ausschreibungsergebnisse PV auf Gebäuden & Lärmschutzwänden, Windkraft an Land.

Ausschreibungsergebnisse PV auf Gebäuden & Lärmschutzwänden, Windkraft an Land.

Bildbearbeitung: ©Solar-professionell/ Bildquelle: Screenshot Bundesnetzagentur

Heute hat die Bundesnetzagentur die Zuschläge für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden vom Gebotstermin 01. Februar 2024 veröffentlicht.

Windenergieanlagen an Land:

Über das Jahr 2023 wurden Gebote über 6,5 GW Windenergie-Leistung eingereicht. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren: 2018 bis 2022 wurde in keinem Jahr mehr als 3,7 GW geboten. 2018 und 2019 lagen die Gebote jeweils sogar unter 3 GW.

Im Jahr 2023 erhielten 129 Gebote einen Zuschlag mit Preisen zwischen 7,25 ct/kWh und dem zulässigen Höchstwert von 7,35 ct/kWh. Im Durchschnitt liegt der Zuschlag bei 7,34 ct/kWh.

  • Nordrhein-Westfalen 32 Zuschläge mit 379 MW 
  • Niedersachsen: 17 Zuschläge mit 319 MW 
  • Mecklenburg-Vorpommern: 16 Zuschläge mit 274 MW  
  • Brandenburg: 14 Zuschläge mit 244 MW

Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden

Das Ausschreibungsvolumen belief sich in dieser Runde auf 263 MW. Es wurden 194 Gebote mit einem Volumen von 378 MW eingereicht. 

125 Gebote mit einem Volumen von 264 MW erhielten einen Zuschlag. Die ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 6,90 ct/kWh und 9,48 ct/kWh. Der Durchschnittswert liegt bei 8,92 ct/kWh.

In 14 Bundesländern wurden Zuschläge erteilt. 70 Prozent der Leistung wird in den folgenden fünf Bundesländern realisiert:

  • Niedersachsen: 27 Zuschläge mit 58 MW 
  • Nordrhein-Westfalen: 23 Zuschläge mit 45 MW.
  • Bayern: 13 Zuschläge, mit 27 MW.
  • Rheinland-Pfalz: 10 Zuschläge mit 27 MW .
  • Hessen: 10 Zuschläge, 26 MW.

Informationen zu kommenden Gebotsterminen:

Die nächsten Ausschreibungsrunden: 

  • Windenergieanlagen an Land: 1. Mai 2024.
  • Solaranlagen: 1. Juni 2024.

Informationen zu  Gebotsterminen finden Sie auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur unter:

www.bundesnetzagentur.de/solaraufdach24-1
www.bundesnetzagentur.de/windausschreibungen24-1

Text & Gestaltung: Manfred Gorgus. Quelle: Bundenstzagentur

Dydd Gwyl Dewi Sant Hapus – Happy St. David’s Day!

Dydd Gwyl Dewi Sant Hapus – Happy St. David’s Day!

Grafik: SOLAR-professionell

Einen frohen Sankt Davids Tag wünschen die Waliserinnen und Waliser am 1. März jedes Jahr. Auf Walisisch: „Dydd Gwyl Dewi Sant Hapus“. Das westliche Land der britischen Insel hat eine spannende Geschichte, eine vielversprechende Zukunft und pflegt einen entspannten Lebensstil. Der erste März ist Nationalfeiertag zu Ehren des Volkshelden St. David. Für uns Anlass, einen Blick auf das kleinste Land der britischen Insel zu werfen, denn es ist auch ein Teil der Geschichte von SOLAR-professionell.

St. David – der Schutzpatron von Wales

Sant Davids day ist der walisische Nationalfeiertag zu Ehren des heiligen Davids, dem Schutzpatron von Wales. 512 geboren, wirkte er als Mönch und Prediger, gründete mehrere Klöster, wurde in Jerusalem zum Bischof gekrönt und 1158 heiliggesprochen.

St. David – Symbol des walisischen Widerstands gegen die Angelsachsen.

Wales liegt im Westen der britischen Insel, grenzt im Osten an England, im Süd-Westen an die Keltische See mit Bristol- und St.-George-Kanal. Im Nord-Westen grenzt Wales an die Irische See.

In der walisischen Hauptstadt werden am 1. März Paraden abgehalten. In Schulen wird der normale Unterricht durch Literatur und Musikveranstaltungen ersetzt.

Warum St. Davids Day auf SOLAR-professionell?

Warum der St. Davids Day einen Platz auf auf der Plattform von SOLAR-professionell erhält ist schnell erklärt: Der Gründer von SOLAR-professionell wurde am Gwent College of higher Education, dem Newport College of Art & Design und der Cardiff University ausgebildet.

Es existieren persönliche Verbindungen sowohl zu Wales, als auch zu Großbritannien. Die walisisch-britische Seele und Lebensart sind Teil von SOLAR-professionell. Zu guter Letzt engagiert sich das westlichste Land auf der britischen Insel seit vielen Jahren für die Dekarbonisierung seiner Energieversorgung mit dem Ausbau erneuerbarer Energien.

Ein fünftel aus Erneuerbaren Energien

Ein fünftel des walisischen Energiebedarfs kommt bereits aus erneuerbaren Quellen, schreibt die Regierung vom Wales auf ihren Internetseiten. Die Photovoltaikleistung ist in 12 Jahren von drei Megawatt in 2010 auf 1250 Megawatt in 2022 gestiegen (Quelle: Statista 2022). Im industriell geprägten Süden des Landes investiert RWE in eine Versorgung mit Wasserstoff in großem Stil.

Riversimple – E-Autos made in Wales

Bildschirmfoto ©Welsh Governement

Llandrindod Wells ist ein kleiner Ort in der Mitte von Wales. Dort entwickelt und fertigt Hugo Spowers, Gründer und Chefingenieur von „Riversimple“ seine Elektroautos: schnittige Zweisitzer mit Brennstoffzelle und Elektroantrieb für umweltfreundliches Fahren aus dem Land des Drachen. Ja, auch Wales hat einen Drachen als nationales Symbol – sogar auf der Landesflagge. Nicht alles was aus dem Land des Drachen kommt, kommt aus China.

D.T.

So heizt Deutschland

So heizt Deutschland

Wie steht es um die Wärmewende in Deutschland? Wie hoch ist der Anteil an Biomasse- und Wärmepumpen-Heizungen? Sind wir auf einem guten Weg?

11 Prozent Biomasse- und Wärmepumpen-Heizungen Ende 2022

Im Jahr 2023 veröffentlicht der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) Zahlen zu installierten Heizungssystemen aus dem Jahr 2022. Laut BDH-Statistik arbeiteten 2022 rund eine Million Biomasseheizungen und ca. 1,4 Millionen Wärmepumpen in deutschen Gebäuden an der Wärmewende. Das ist ein Anteil von 11 % an zentralen Heizsystemen im Land. Dominiert wurde der Markt installierter Zentralheizungen von rund 14,1 Millionen Gasheizungen und 5,1 Millionen Ölheizungen. Diese stellten den Löwenanteil mit knapp 89 %.

Marktentwicklung 2023 Januar bis September

Am 09.11.2023 meldet der BDH in einer Pressemitteilungen: Die Dynamik bei Wärmepumpen schwächt sich ab:

Der Markt für Heizungen in Deutschland bewegt sich auch im dritten Quartal 2023 auf einem hohen Niveau. Das geht aus der Herbststatistik hervor, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) heute vorgelegt hat. Darin weist der Spitzenverband bis einschließlich September diesen Jahres 1.048.000 abgesetzte Wärmeerzeuger aus. Das entspricht einem Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzen die Hersteller erstmalig seit den 90er-Jahren wieder über eine Million Heizungen ab.

Treiber dieser Entwicklung sind nach wie vor Wärmepumpen mit 295.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von 86 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gasbasierte Geräte tragen mit 625.000 abgesetzten Einheiten und einem Plus von 38 Prozent ebenfalls zum positiven Gesamtergebnis bei.

Den positiven Marktverlauf sieht der Verband jedoch als Momentaufnahme, bedingt durch Vorzieheffekte. So hat die langwierige und öffentlich geführte Debatte rund um das GEG dafür gesorgt, dass viele Hausbesitzer sich im Jahresverlauf für eine Heizungsmodernisierung entschieden haben, um den Anforderungen des GEG zuvorzukommen. Diese Dynamik schwächt sich jedoch zunehmend ab. Noch zum Halbjahr lag das Marktwachstum bei Wärmepumpen bei 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aktuell liegt es noch bei 86 Prozent. Diese Entwicklung lässt sich auch an den rückläufigen Förderanträgen für Wärmepumpen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ablesen. Diese bewegen sich seit Monaten auf einem sehr niedrigen Niveau.

Verlierer sind Biomasse-Heizsysteme mit einem Rückgang von 32 %.

Grafik & Zahlen zur Marktentwicklung 2023

Fast 40 % Zuwachs beim Einbau von Gasheizungen und über 100 % bei Ölheizungen darf der Verunsicherung durch das Gebäude-Energie-Gesetz, kurz GEG, zugeschrieben werden. Gut gedacht, aber schlecht kommuniziert, hatte dieses Gesetz zur Verunsicherung und Reflexkäufe bei Immobilienbesitzern geführt. Im Gebäudebestand war nicht abzusehen, welche Folgen ein vermeintlich verpflichtender Wechsel zu Heizungen mit bauartbedingt niedrigen Vorlauftemperaturen haben würde.

Grafik ©Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH)

Bestandsgebäude

Fast 70 % aller Gebäude in Deutschland wurden vor 1980 erbaut. Selbst wenn energetische Maßnahmen durchgeführt wurden, ist der Wechsel von einer Hochtemperaturheizung zu einem Niedertemperatursystem mit Herausforderungen verbunden. Dazu kommen Skepsis vieler Menschen gegenüber einer Heiztechnik ohne Feuer und Flamme. Zu wenig ist über die neue Heiztechnik Wärmepumpe, die Möglichkeiten von Flächenheizsystemen und deren Zusammenspiel mit Gebäudeeffizienzklassen bekannt.

Tabelle Wohngebäude 2011 Quelle: Destatis

Eigene Erfahrungen

Als „Betroffener“ mit einem Ziegelsteinbau aus dem Jahr 1912 ist mir bewusst, dass die Technik vorhanden ist, auch für die Nachrüstung von Flächenheizung im Altbau. Deckenheizungen lassen sich z. B. hervorragend im Bestand installieren. Kombiniert mit einem Heizsystem mit niedriger Vorlauftemperatur arbeiten dies in Bestandsgebäuden nicht nur effizient. Meist kann sogar auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden. Ob das im Einzelfall möglich ist, klärt ein Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater. Das kann dauern, gerne mehrere Monate. Für unseren Termin haben wir uns 15 Monate gedulden müssen.

Vollziegelsteingebäude aus dem Jahr 1912. 1997 Doppelverglasung und neue Heizung ©M.Gorgus |SOLAR-professionell

Wie geht es weiter?

Interessant sind die Zahlen aus 2023: wie viele Wärmepumpen wurden verbaut und in welchen Gebäuden. Die Nehrzahl der Bestandsgebäude wurden vor 1980 gebaut und haben nur geringe oder keine Dämmung. Das erden wir in einem neuen Bericht analysieren. Melden Sie sich für unseren Newsletter an (HIER) um keine News zu verpassen.

Manfred Gorgus

Pfalzwerke-Gruppe erwirbt Mehrheit an SecondSol GmbH

Pfalzwerke-Gruppe erwirbt Mehrheit an SecondSol GmbH

Screenshot Landing-Page SecondSol. SecondSol ist Teil der Pfalzwerke-Gruppe ©SecondSol

Die PFALZSOLAR GmbH hat 60 Prozent der SecondSol GmbH erworben. SecondSol betreibt den gleichnamigen Online-Marktplatz für neue und gebrauchte Photovoltaikmodule, sowie Dienstleistungen rund um die Photovoltaik.

Portfolio nachhaltig erweitert

Rolf Lulei, Geschäftsführer von PFALZSOLAR, sieht großes Potenzial in der Teilhabe an SecondSol. Er sieht das PV-Geschäft der Pfalzsolar GmbH um einen sehr nachhaltigen Bereich erweitert. SecondSol ergänzt das eigene Angebot um eine Reihe von lebensverlängernden Maßnahmen für Photovoltaikanlagen: Reparatur von Wechselrichtern, Modul-Reparatur und Nachbau von Modulen, Test von Modulen, Entsorgung und Recycling von Modulen, bis zum Solarrechner reicht das Angebot von SecondSol, zusätzlich zum Handel mit gebrauchten und geprüften Modulen.

Die PFALZSOLAR GmbH

Die Pfalzsolar GmbH ist Teil der Pfalzwerke-Gruppe mit mehr als 110 Jahren Erfahrung im Energiesektor. Die Pfalzwerke sind mit 1.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro der führende Energieanbieter in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis.

Seit 2003 entwickelt, baut und betreibt PFALZSOLAR Photovoltaikanlagen in praktisch allen Leistungsklassen für nationale und internationale Investoren, Kommunen, Gewerbe, Industrie und Privatkunden. PFALZSOLAR hat Solarparks und PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 650 Megawatt installiert und betreibt selbst Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 30 MW.

Manfred Gorgus

Quelle: Pfalzsolar

Mieterstromzuschlag für Solarstromanlagen 2024

Mieterstromzuschlag für Solarstromanlagen 2024

Wer Hausbewohner dierekt mit Photovoltaikstrom vom Hausdach beliefert kann Mieterstromzuschlag erhalten. ©Manfred Gorgus

Mieterstromzuschläge

Werden Hausbewohner direkt mit Strom aus der Gebäude-Photovoltaik mit Strom beliefert, kann der Betreiber den sogenannten Mieterstromzuschlag erhalten.

Es gelten ab dem ersten Februar 2024 die folgenden Sätze:

Anlagen-Leistung in Kilowatt PeakMieterstrom-Zuschlag
102,64
402,45
10001,65
Datenquelle: Bundesnetzagentur

Manfred Gorgus

Wenn ein Photovoltaik-Angebot viel verspricht aber wenig hält.

Wenn ein Photovoltaik-Angebot viel verspricht aber wenig hält.

02.02.2024

Foto: Falsche Module. Weniger Leistung. Wenn das Angebot sein Versprechen nicht hält. © Powertrust

2018 wurde auf einem neu gebauten Einfamilienhaus gemäß Angebot eine Photovoltaik-Anlage mit Markenmodulen und einer Gesamtleistung von 9,9 Kilowatt-Peak installiert. Drei Jahre später stellt sich bei einer Anlagen-Erweiterung heraus, dass weder die versprochenen Markenmodule noch die volle Leistung installiert worden waren.

Neubau mit Wärmepumpe.

2016 hatte der IT-Experte M. Kuschel ein Einfamilienhaus in Bremen gebaut. Als technikaffiner Mensch war für ihn klar, dass in einem energetisch optimierten Neubau eine Wärmepumpe, kombiniert mit Photovoltaik, die passende Wahl für eine Heizung war. Auf Kamin, Feuerstelle und Gasanschluss wurde verzichtet, wodurch beim Hausbau viele tausend Euro gespart wurden.

Photovoltaik-Anlage für das Süd-Dach.

Im Jahre 2018 lässt Herr Kuschel von einem ihm empfohlenen Unternehmen seine erste PV-Anlage installieren, inklusive eines Stromspeichers der Powertrust GmbH. Angeboten werden ihm Module eines namhaften Herstellers mit einer Gesamtleistung von 9,9 Kilowatt-Peak, die vermeintlich auch installiert werden. Auffällig bei der Anlage ist, dass die Leistung des gesamten System praktisch auf null fällt, wenn der Baum auf dem Nachbargrundstück einen Teil der Anlage verschattet.

Erste Photovoltaik-Erweiterung.

Für die Erweiterung seiner PV-Anlage wendet sich Herr Kuschel 2021 an die Powertrust GmbH, die zu diesem Zeitpunkt unter der neuer Führung nicht nur Stromspeicher, sondern Gesamt-Energielösungen mit Photovoltaik und Ladeinfrastruktur anbietet. „Das Angebot der Powertrust GmbH hat gepasst. Ich war auch mit der Betreuung des Speichers sehr zufrieden und so erhielt das Unternehmen den Zuschlag“, erklärt Anlagenbetreiber M. Kuschel. Acht zusätzliche Module mit einer Leistung von 3,2 Kilowatt-Peak wurden auf dem Flachdach seiner Garage installiert. Im Zuge dieser Erweiterung wurden mehrere Installationsfehler an der Bestandsanlage festgestellt. Außerdem stellte sich heraus, dass die 2018 installierte Photovoltaik-Anlage weder die im Angebot versprochene Leistung von 9,9 Kilowatt-Peak lieferte, noch die versprochenen Markenmodule verbaut worden waren. Installiert wurden No-Name-Module mit 9,6 Kilowatt-Peak Gesamtleistung. Ärgerlich, denn bestellt und gezahlt hatte der Kunde Markenmodule und 300 Watt mehr Leistung. Die Powertrust GmbH installierte die Erweiterung – diesmal mit Markenmodulen – und beseitigte die Installationsfehler an der Bestandsanlage.

Zweite Erweiterung.

Herr Kuschel hatte das Süd-Dach seines Hauses bereits belegt und auch das Dach seiner Garage. Einzig die Nordseite blieb für eine Erweiterung der PV-Leistung noch übrig. Nach Simulation der möglichen Erträge entschied er sich, die Erweiterung in Auftrag zu geben. Achtzehn 400-Watt-Hochleistungsmodule der Marke SunPower sollten es sein, die ein besonders gutes Schwachlichtverhalten haben. Gleichzeitig wurde das gesamte System mit SolarEdge-Optimierern ausgerüstet, um den Leistungsverlust durch Verschattung auf der Südseite in den Griff zu bekommen.

Fazit:

Betreiber Kuschel fasst zusammen: „Über einen Zeitraum von sechs Jahren haben wir das Gebäude mit einer Leistung von 20 Kilowatt-Peak ausgestattet. Die Arbeiten wurden im Mai 2023 abgeschlossen. Seit die Powertrust GmbH den Ausbau der Anlage übernommen hat wurden Liefertermine zuverlässig eingehalten, die Kommunikation war ausgezeichnet und es wurde exakt das installiert, was im schriftlichen Angebot vereinbart war. Die maximal gemessene Leistung des Systems liegt bisher bei 15,5 Kilowatt-Peak. Damit bin ich sehr zufrieden, denn wir haben eine Nord-Süd-Belegung“. Auf die Frage, ob sich die nach Norden ausgerichtete Photovoltaik rentiere, erklärt er: „Wir haben hier in Bremen mehr bedeckten Himmel als strahlenden Sonnenschein. Nach meiner Beobachtung sind dann die Leistungsunterschiede zwischen Nord- und Süd-PV nicht so groß. Die Gesamterzeugung passt zum Verbrauch, der aktuell 11.000 Kilowattstunden pro Jahr beträgt. Wir werden sehen, wie sich der Verbrauch entwickelt, wenn wir unser Elektroauto haben. Ich habe allerdings zusätzlich noch ein Smart-Home-System von Loxone installiert, das mit SolarEdge kommuniziert. Wir nutzen die Wärmepumpe, um Energie zu puffern, indem wir das Gebäude etwas stärker aufheizen. Auch die Wallbox ist mit dem Smart-Home-System verbunden, sodass der Fahrzeug-Akku als Puffer genutzt werden kann“.

Facts & Figures:

  • 11.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch inkl. Erdwärmepumpe, ohne E-Auto.
  • 20 kWp-Photovoltaik in zwei Ausrichtungen, Nord und Süd.
  • 9,6 kWp Süd-Dach – No-Name-Module
  • 3,2 kWp Erweiterung Garage, Süd-Ausrichtung, mit SunPower Maxeon-Hochleistungs-Modulen
  • 7,2 kWp Erweiterung Nord-Dach, ebenfalls mit SunPower Maxeon-Hochleistungs-Modulen
  • Dachneigung 35°.
  • Solar-Edge Leistungsoptimierer im gesamten System.
  • Smart-Home-System von Loxone für Energiemanagement.

Quelle: Powertrust GmbH Bremen