709,1 Milliarden Kilometer wurden im Jahr 2023 mit in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen gefahren. Das waren ein halbes Prozent weniger als im Jahr 2022.
Personenkraftwagen haben mit 591,1 Milliarden Kilometern den größten Anteil an der Jahresfahrleistung. Aber auch hier sind es -0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittlichen Jahreskilometer liegen bei den PKW bei 12.320 Kilometern, 1,2 Prozent weniger als im Jahr 2022.
PKW mit Benzin-Motor
Auf Pkw mit Benzin-Motor entfiel knapp die Hälfte der PKW-Kilometer, nämlich 48,6 Prozent, bzw. 287,0 Milliarden Kilometer, das sind 2,0 % weniger als im Vorjahr. Das entspricht durchschnittlich 9580 km pro PKW mit Benzin-Motor.
PKW mit Diesel-Motor
Bei Pkw mit Diesel-Motor zeigte sich die Jahresfahrleistung im Jahr 2023 mit 238,1 Milliarden Kilometer ebenfalls rückläufig. Es sind sogar 4,6 % weniger als zum Vorjahr. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung je Pkw mit Diesel-Motor betrug 17.187 km.
PKW mit Elektroantrieb & Co
Bei den Antriebsarten Elektro-, Gas-, Hybrid- und anderen Antrieben stieg die Jahresfahrleistung auf 66,0 Milliarden Kilometer. Der Anteil dieser Gruppe an der gesamten Pkw-Fahrleistung stieg auf 11,2 Prozent. Ein Pkw aus dieser Gruppe legte im Jahr 2023 durchschnittlich 15.852 km zurück.
LKW bis 3,5t
Bei der zurückgelegten Strecke haben Lastkraftwagen bis 3,5 t sich auf 57,5 Milliarden hochgeschraubt, was einem Plus von 0,9 % zum Vorjahr entspricht.
Auf der Transparenzplattform SMARD stellt die Bundesnetzagentur seit Mai 2024 auch umfangreiche Daten zum Thema Netzengpassmanagement, Redispatch, Countertrading und Netzreserve zur Verfügung. Das soll für Transparenz bei Energiemengen und damit verbundenen Kosten auf den Energiemärkten sorgen. Ein interessantes Angebot für jene, die das Thema verstehen.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, erklärt begeistert: „Wir veröffentlichen auf SMARD ab jetzt umfangreiche Daten zu den Kosten und Mengen für die Stabilisierung der Stromnetze. Damit leisten wir einen Beitrag für mehr Transparenz auf den Energiemärkten.“
Hochaufgelöste Grafiken
Die neuen Daten sind in hoher Auflösung als interaktive Grafiken verfügbar. Alle Daten werden monatlich aktualisiert und sollen Nutzern somit deutlich früher als bisher zur Verfügung stehen. Alle Daten lassen sich auch in Tabellenform anzeigen und stehen in verschiedenen Formaten zum Download bereit. Eine schnelle Übersicht sowie gute Auswertungsmöglichkeit mit direktem Vergleich einzelner Monate soll damit einfach möglich sein. Saisonale Schwankungen können auf den ersten Blick erkannt werden außerdem die Verhältnisse eingesetzter Energieträger im Netzengpassmanagement sowie benötigte Reserven und Countertrading-Maßnahmen.
Werben für den Netzausbaue
Die Abregelungen von Erneuerbaren Energien können Interessierte den Abbildungen direkt entnehmen und welche Netzebene zu einem bestimmten Zeitpunkt ursächlich für eine Abregelung war. Die überarbeitete Plattform will so auch den Netzausbaubedarf in Deutschland deutlich besser darstellen als vor der Überarbeitung.
Im Rahmen ihrer Informationstour zu besonders innovativen Greentech-Unternehmen besuchte die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner die Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen von VoltStorage in München.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Frau Dr. Franziska Brantner ist beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im Rohstoffe gewinnenden Sektor. Beim Speicherhersteller VoltStorage mit Sitz in München hat Frau Brantner Einblicke in die Arbeit eines Unternehmens erhalten, das umweltfreundliche Speicherlösungen für erneuerbare Energien entwickelt und produziert.
Weitere Themen waren die Herausforderungen, denen sich Greentech-Startups wie VoltStorage in Deutschland stellen müssen. Dazu gehören Standortförderungen und Finanzierungsfragen, die Akzeptanz von Innovation und Transformation im Energiesektor allgemein sowie politische Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines Marktes, der im Grunde erst noch im Entstehen ist.
Eisen-Salz-Batterien – ein Gamechanger für die Energiewende
Die von VoltStorage entwickelte Iron Salt Battery ist ein Energiespeicher der auf dem Redox-Flow-Prinzip basiert. In ihrem Einsatz als Langzeitspeicher – auch Long Duration Energy Storage, kurz LDES genannt – richtet sich die Lösung vor allem an Energieversorger, Netzbetreiber und große Industrieunternehmen, um Wind- und Sonnenenergie grundlastfähig zu machen. Da die Batterien mit den Materialien Eisen und Salz arbeiten, ist diese Speichertechnik zum einen unbedenklich für die Umwelt und zum anderen kommen regional verfügbare Rohstoffe zum Einsatz.
Besser als ein Gaskraftwerk
Bisherigen Flexibilitätslösungen wie beispielsweise Gaskraftwerke ist die Redox-Flow-Batterie in den Punkten Umweltverträglichkeit, Lieferkettensicherheit und Wirtschaftlichkeit überlegen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Charakteristiken gilt die Technologie als potenzieller Gamechanger für die Energiewende.
Dr. Franziska Brantner zeigt sich von der Arbeit von VoltStorage beeindruckt: „Ein junges, aber sehr erfahrenes und hoch motiviertes Team verfolgt das Ziel, grüne Speicher für grüne Energie zu entwickeln – ganz ohne kritische Materialien. Das birgt enormes Potenzial, vor allem, wenn es um langfristige Rohstoffverfügbarkeit und Versorgungssicherheit geht. Dass die ca. 70 Mitarbeitenden dabei aus fast 20 Ländern stammen und teilweise extra nach Deutschland gekommen sind, ist ein Beleg für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unserer Startup-Szene, vor allem im Greentech-Bereich. Wir setzen uns dafür ein, diese Innovationskraft zu erhalten und zu stärken.“
Gerade junge Unternehmen brauchen in Deutschland verlässlichen politischen Rahmen
Jakob Bitner, Co-Founder und CEO von VoltStorage: “Unsere Erfahrung ist, dass internationale Energieanbieter und Unternehmen aufgeschlossener und progressiver an neue Technologien und Innovationen herangehen als vergleichbare Unternehmen in Deutschland. Wenn die Energiewende als globale Aufgabe gelingen soll, müssen aber alle an einem Strang ziehen. Die Innovationskraft junger Unternehmen ist ein hohes Gut, die es zu erhalten gilt. Nicht nur wir, sondern auch unsere möglichen Partner und Kunden begrüßen es daher, wenn die Politik einen verlässlichen Rahmen schafft, der Regeln für ein Marktdesign mit Investitions- und Wachstumsimpulsen gibt.“
Umweltfreundlich Strom speichern im industriellen Maßstab
VoltStorage wurde 2016 gegründet und hat fast zehn Jahre Erfahrung im Bereich der umweltfreundlichen Redox-Flow-Speichertechnologie. Anfang 2024 hat das Unternehmen einen neuen Standort mit besseren Forschungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bezogen. Damit ist die Grundlage für intensivere Entwicklungsarbeit an der Iran-Salt-Batterie zu intensivieren. Bis Ende 2025 sollen mit Partnern Pilotanlagen definiert werden, bei denen konkrete Dekarbonisierungsmaßnahmen in der Energieversorgung größerer Industrieanlagen im Mittleren Osten realisiert werden. Entsprechende Kooperationen wurden bereits Anfang dieses Jahres vereinbart.
Der Spatenstich soll die Speicherwende in Deutschland sein. Mit 103 Megawatt Leistung und 238 Megawattstunden Kapazität entsteht in der Gemeinde Bollingstedt, rund 30 km südlich von Flensburg, das derzeit größte Batteriespeicherkraftwerk für Erneuerbare Energien in Deutschland. Hier soll in Zukunft erneuerbarer Strom zwischengespeichert werden, um die öffentliche Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen sicher und günstig zu machen.
In Bollingstedt, Ortsteil Gammelund, wird derzeit das größte Batteriespeicherwerk Deutschlands zur Speicherung von Erneuerbaren Energien von dem deutsch-norwegischen Unternehmen ECO STOR GmbH errichtet. Die Standortauswahl erfolgte in Zusammenarbeit mit EPW GmbH als Partner für die regionale Projektentwicklung. Das Projekt ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe von netzdienlichen Batteriespeichern, die das Unernehmen in den kommenden Jahren in Deutschland realisieren wird.
Am 19. April 2024 erfolgte der Spatenstich des ersten Projektes am Standort Bollingstedt, mit Teilnahme von regionaler Politik, Presse, Verbänden und der Projektteilhaber. Auf einem ca. 1,2 Hektar großen Gelände werden im Gewerbegebiet Gammelund 2 Speicher-Blöcke vom Typ „ECO STOR ES-50C“ mit jeweils ca. 51,7 Megawatt Leistung und 119 Megawattstunden Speicherkapazität entstehen. Jeder Block besteht jeweils aus
einem 110kV Umspannwerk,
16 Containerstationen für die Wechselrichter und Transformatoren und
32 Containerstationen mit modernsten Lithium-Ionen-Batterien.
Das gesamte Speicherwerk wird damit über insgesamt 103 Megawatt Leistung und 238 Megawattstunden Speicherkapazität verfügen. Der Speicher soll zweimal täglich Produktionsüberschüsse an Wind- und PV-Strom über das Hochspannungsnetz der Schleswig-Holstein Netz AG aufladen und diesen erneuerbaren Strom in den morgendlichen und abendlichen Spitzen der Stromnachfrage in das öffentliche Stromnetz zurückspeisen. Damit können rechnerisch rund 170.000 Mehrpersonen-Haushalte für jeweils zwei Stunden morgens und abends mit erneuerbarem Strom versorgt werden.
Die ECO STOR GmbH ist ein deutsch-norwegisches Unternehmen, das Speicherkapazitäten im Energiesystem auf und ausbaut, um eine zunehmend nachhaltige und unabhängige Energieversorgung in Deutschland zu etablieren. Dabei deckt das Unternehmen die volle Wertschöpfungskette von der Projektentwicklung, über die Errichtung, Finanzierung und bis zum Betrieb von Batteriespeicherwerken ab.
Wie das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) heute mitteilt, stehen aktuell keine Fördermittel für klimaschonende Nutzfahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur zur Verfügung.
Wörtlich schreibt das BALM: „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds vom 15.11.2023 und die dadurch erforderliche Konsolidierung des Haushaltes führen dazu, dass nicht alle wichtigen Projekte und Vorhaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im geplanten Umfang weitergeführt werden können. Dazu gehört auch die Förderung von klimaschonenden Nutzfahrzeugen und dazugehöriger Infrastruktur durch die Förderrichtlinie KsNI. Die bewilligten Vorhaben der Richtlinie werden auf Grundlage des Haushaltes 2024 ausfinanziert. Mittel für einen neuen Förderaufruf stehen nicht zur Verfügung.“
Bewilligte Anträge können mit der Auszahlung von Fördermitteln rechnen. Neue Anträge können nicht gestellt werden. Es stehen keine Mittel zur Verfügung, weder für den Neukauf von batterieelektrischen LKW und Bussen noch für die Planung und Realisierung von Ladeinfrastruktur.
Deutschland steht vor einem Paradigmenwechsel im Gebäudesektor. Ein zentraler Schritt ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu mehr erneuerbarer Energie. Umgesetzt werden soll dieses Ziel mit Wärmepumpen und Fernwärmenetzen.
Das kürzlich in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) legt die Vorschriften für den Einsatz erneuerbarer Energien bei Heizungsanlagen in Neubauten und Bestandsgebäuden fest. Um diesen Wandel in der Heizungstechnik zu unterstützen, wurde an der Hochschule Karlsruhe eine Stiftungsprofessur für Wärmepumpen eingerichtet, die von Unternehmen finanziert wird.
Professor Dr.-Ing. Constanze Bongs hat die Position der ersten Wärmepumpenprofessorin Deutschlands übernommen. Ihre langjährige Erfahrung und Forschungsschwerpunkte, insbesondere im Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden, machen sie zur idealen Kandidatin, um Lösungen für die Herausforderungen der Wärmewende zu entwickeln, sagt die Hochschule Karlsruhe.
Über Dr. Constanze Bongs:
Constanze Bongs studierte von 2000 bis 2007 Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin und der LUISS Guido Carli in Rom. Studienschwerpunkte waren die Themen Energie- und Rohstoffwirtschaft sowie Energietechnik.
Im Rahmen ihrer Promotion am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg entwickelte und charakterisierte sie „sorptiv“ beschichtete Wärmeübertrager, die mithilfe regenerativer Energie wie Solarwärme Luft entfeuchten können. Erklärung: Sorption ist eine Sammelbezeichnung für Vorgänge, die zu einer Anreicherung eines Stoffes innerhalb einer Phase oder auf einer Grenzfläche zwischen zwei Phasen führen (Absorption / Adsorption).
Gefördert durch ein Vollstipendium der Reiner Lemoine Stiftung schloss sie ihre Promotion 2013 an der TU Berlin ab.
Nach ihrer Promotion arbeitete sie weiter am Fraunhofer ISE, zuerst als Projektleiterin und von 2015 bis 2023 als Gruppenleiterin für die Gebäudesystemtechnik. Dort baute sie ihren Forschungsschwerpunkt zum Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden aus, insbesondere im Mehrfamilienhausbestand.
Bevor sie an die Hochschule Karlsruhe berufen wurde, war sie von April 2023 bis Februar 2024 Professorin für Heiztechnik an der Berliner Hochschule für Technik.
Ihre Forschung im Bereich Wärmepumpentechnologie begann im EU-Projekt Heat4U. Sie definierte Rahmenbedingungen für Gas-Absorptionswärmepumpen, führte Feldtests und Systemsimulationen durch.
Ihr aktueller Forschungsschwerpunkt liegt in der Entwicklung und Demonstration von Wärmepumpensystemtechnik in Bestandsgebäuden, speziell im Rahmen der Projektfamilie LowEx im Bestand.
Sie legt besonderen Wert auf die Entwicklung von Lösungsansätzen für den Einsatz von Wärmepumpen in größeren Bestandsgebäuden und die Umsetzung komplexer Systemlösungen im urbanen Raum.
Wer finanziert:
Die Stiftungsprofessur Wärmepumpen wird zu jeweils gleichen Teilen von den Unternehmen ait-group, Bosch Thermotechnik, Danfoss Climate Solutions, Stiebel Eltron Gruppe und der Vaillant Group finanziert. Zusätzliche Mittel sind über die Valerius-Füner-Stiftung von der Bruno Kümmerle Stiftung gespendet worden.
Ein milder Winter und viel Regen haben im Januar 2024 die Stromproduktion von Wasserkraftwerken in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent ansteigen lassen.
„Erstmals seit 2018 erreichte die Stromerzeugung aus Wasserkraft im Januar rund 2 Milliarden Kilowattstunden (kWh), wobei fast 93 Prozent aus Laufwasserkraftwerken stammen. Dies bedeutet eine Steigerung um 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Januar deckte Wasserkraft somit vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs ab. Diese Zunahme der Stromerzeugung aus Wasserkraft begann bereits im November 2023 und wird voraussichtlich in den kommenden Monaten anhalten.
Mehr Regen. Mehr Strom!
Der Hauptgrund für diesen Anstieg sind die seit Oktober konstant überdurchschnittlichen Niederschläge, die die Pegelstände vieler Gewässer, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, ansteigen ließen und somit die Stromerzeugung begünstigten.
Kleiner Anteil. Große Wirkung.
Die Wasserkraft ist zwar ein kleiner, aber bedeutender Teil der deutschen Stromversorgung. Je nach Größe der Anlagen decken Wasserkraftwerke regional einen Teil der Grundlast ab. Im Gegensatz zu Wind- und Solarenergie ist die Stromproduktion aus Wasserkraft unabhängig von kurzfristigen Wetterverhältnissen und stellt eine zuverlässige Energiequelle dar, selbst wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Auf diese Weise trägt sie in den Regionen zu einer zuverlässigen und steuerbaren Stromversorgung bei.
Besonders in Bayern (bis zu 16 Prozent) und Baden-Württemberg (etwa 8 Prozent) haben Laufwasserkraftwerke einen höheren Anteil am Strommix als der Bundesdurchschnitt.
6.966 Laufwasserkraftwerke mit 3959 MW Leistung.
Eine Auswertung des Marktstammdatenregisters des BDEW zeigt, dass Ende Januar 6.966 Laufwasserkraftanlagen mit einer Nettonennleistung von insgesamt 3.959 Megawatt (MW) in Betrieb waren. Die Bandbreite reichte von Kleinstanlagen mit weniger als 1 Kilowatt (kW) Leistung bis zu großen Flusskraftwerken mit 120 MW Leistung.“
In den vergangenen Tagen erhielten rund 7.000 deutsche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen einen offenen Brief, der von 217 Organisationen unterzeichnet wurde. In diesem Schreiben wurde eindringlich davor gewarnt, Wasserstoff großflächig in der kommunalen Wärmeplanung einzusetzen.
„Heizen mit Wasserstoff is wie Duschen mit Champagner“
Während die Gaslobby bei den Kommunen aktiv den Umbau der Gasnetze auf Wasserstoff bewirbt, mahnen Umweltverbände, dass Grüner Wasserstoff auf lange Sicht ein sehr seltenes und teures Gut bleiben wird. Die Bedenken liegen insbesondere darin, dass eine unbedachte Nutzung von Grüner Wasserstoff zu erheblichen finanziellen Belastungen für Verbraucher führen könnte, wenn dieser einfach verheizt wird.
Kontroverse um Wasserstoff
In Vorbereitung auf die klimaneutrale Zukunft müssen alle Kommunen bis Mitte 2028 einen Plan vorlegen, wie sie ihre Gemeinden mit Wärme versorgen wollen. Trotz des wissenschaftlichen Konsenses, dass Wasserstoff für die Gebäudewärme ungeeignet ist, wirbt die Gaslobby vehement für seinen flächendeckenden Einsatz in der Wärmeversorgung. Über Plattformen wie „H2 vor Ort“ und „H2 kommunal“ versucht die Gasindustrie, Stadtwerke und Kommunen für ihre Zwecke zu gewinnen.
Gaslobby rettet fossiles Geschäftsmodell
„Hinter dieser Strategie der Gaslobby steckt die Absicht, ihre Einnahmen aus dem Verkauf von Erdgas zu sichern, während sie gleichzeitig versuchen, ihr fossiles Geschäftsmodell durch Wasserstoff zu retten“, erklärt Henning Peters, Referent für Energie und Klima am Umweltinstitut. „Dadurch wird der Klimaschutz beeinträchtigt, da fossile Anlagen weiter betrieben werden und die Klimakrise weiter anheizen, während Kommunen auf einen Wasserstoff setzen, der in dieser Menge noch nicht verfügbar ist.“
Der offene Brief warnt konkret davor, Wasserstoff-Heizgebiete in der kommunalen Wärmeplanung auszuweisen. Selbst in Wärmenetzen sollte Wasserstoff höchstens zur Abdeckung der Spitzenlast vorgesehen sein.
Wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen angeblich, dass Wasserstoff für die Gebäudewärme irrelevant ist. Über 50 unabhängige Studien zeigen, dass Wasserstoffheizungen vier- bis sechsmal mehr Energie verbrauchen als herkömmliche Wärmepumpen. Seine Herstellung ist äußerst energieintensiv und daher auf absehbare Zeit teuer, argumentieren die unterzeichneneden Organisationen.
Grüner Wasserstoff zu teuer zum Heizen
Mira Jäger, Energie-Expertin von Greenpeace, stellt klar: „Wasserstoff ist zu kostenintensiv und aufwändig zu produzieren, um ihn buchstäblich zu verheizen. Selbst langfristig wären Wasserstoffheizungen insgesamt etwa doppelt so teuer wie Wärmepumpen oder Wärmenetze. Wasserstoff sollte nur für spezielle Anwendungen eingesetzt werden, für die es keine Alternativen gibt. Wenn Kommunen heute Wasserstoff-Heizgebiete ausweisen, riskieren sie hohe Folgekosten für ihre Bürger:innen und handeln nicht im Sinne des Klimaschutzes.“
Das Bundesumweltamt veröffentlicht immer am 01. Januar jeden Jahres die Anzahl der in Deutschland angemeldeten Fahrzeuge, sortiert nach Antriebsart. Die Zahlen für rein batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge (BEV) steigen zwar kontinuierlich, von einer Mobilitätswende zu sprechen wäre allerdings verfrüht.
Bewegung im BEV Markt, aber langsam
2013 bis 2019 stiegen die Fahrzeuge mit reinem Batterieantrieb (BEV) nur moderat. Von 0,02 Prozent Anteil im Jahre 2021 auf 0,64 Prozent im Jahre 2021. 2022 hatten Batterie-Elektrischen-Fahrzeuge einen Anteil von 1,27 Prozent. 2023 waren es 2,08 Prozent.
Mehr Hybride PKW im Bestand
Bei den Hybriden sieht die Entwicklung ähnlich aus, allerdings ist deren Anteil am Fahrzeugbestand insgesamt höher. Stieg der Anteil der Hybridfahrzeuge von 2013 bis 2019 von 0,15 Prozent auf 0,73 Prozent, wurde bereits 2020 die Ein-Prozent-Marke gerissen. 2023 haben hybride Antriebe einen Anteil von 4,79 Prozent. Dieser ist damit mehr als doppelt so hoch wie der von BEV.
Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr. Verkehr in Zahlen 2022/2023. Kraftfahrt-Bundesamt, Jahresbilanz des Fahrzeugbestandes zum 1.1. des jeweiligen Jahres.
Fazit
Die E-Mobilitätswende kommt auf leisen Sohlen. Noch ist von einer Revolution der Antriebsarten in Deutschland wenig zu spüren. Vielleicht wäre mehr Pragmatismus ein Ansatz für mehr Elektromobilität. Elektroautos haben viele Vorteile. Sie kommen mit weniger Wartung aus, sind ideal für Kurzstrecken – die der frühe Tod eines jeden Verbrenners sind – und man muss keinen Umgang mit übel riechenden Flüssigkeiten an der Tanke pflegen.
Leider glänzt die öffentliche Ladeinfrastruktur gerade dort mit Abwesenheit, wo das Auto lebensnotwendig ist, auf dem Land. Bei uns im Ort gibt es keine einzige öffentliche Ladestation und wir leben im Großraum München, eine Gegend, die nicht gerade als strukturschwach´h bezeichnet werden kann.
Die BRC Solar GmbH, ein deutscher Hersteller von Leistungsoptimierern für Photovoltaikmodule, und die SofarSolar GmbH, ein anerkannter Hersteller von Wechselrichtern, haben die Kompatibilität ihrer Produkte nun offiziell bestätigt. Diese Bekanntmachung ist für Solarteure und Anlagenbetreiber eine wichtige Information, weil BRC-Solar Optimierer nur an den PV-Modulen eingebaut werden müssen, die von Leistungsverlusten durch z. B. Verschattung betroffen sind. Ziel ist: Leistungssteigerung von Solaranlagen mit minimalem Einsatz von Elektronik an den Modulen.
Die Herausforderung
Dächer, die durch Verschattung, unterschiedliche Ausrichtungen oder Dachneigungen gekennzeichnet waren, stellten in der Vergangenheit eine Herausforderung für das effektive Verbauen von Solarmodulen dar. In Photovoltaikanlagen verursacht die Reihenschaltung der Module ein Problem, da die reduzierte Leistung eines Moduls, das weniger Sonneneinstrahlung erhält, die Gesamtleistung aller anderen Module in der Kette beeinträchtigt.
Die Lösung
Durch die innovative Lösung von BRC Solar können diese Probleme jedoch behoben werden. Wechselrichter wie das Hybrid-Gerät HYD 20KTL-3PH von SOFAR bieten mit ihren zwei Strangeingängen Flexibilität in der Strangauslegung. So können auch komplexe Hausdächer mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Sollten einzelne Module von Verschattungen, unterschiedlichen Ausrichtungen oder Modulneigungen betroffen sein, können PV-Module dank der BRC-Optimierer in einen bestehenden Strang integriert werden. Dadurch können auch komplexere Dachflächen effizient genutzt werden, beispielsweise durch die Installation zusätzlicher PV-Module auf Gauben oder kleineren Dachflächen.
BRC Solar & SOFAR Solar
Mit dem Zusammenspiel von SOFAR Wechselrichtern und dem Power Optimizer M500/14 von BRC Solar wird die verfügbare Leistung des beeinträchtigten Moduls weiterhin genutzt, während gleichzeitig die restlichen Module im Strang ihre maximale Leistung unbeeinträchtigt beibehalten können.
Der Hybrid-Wechselrichter von SOFAR verfügt als Besonderheit über zwei unabhängige Batterieeingänge zum Anschluss von bis zu 40 kWh Speicherkapazität.
Ersatzstrom mit Sofar Solar
Mit dem echten dreiphasigen Ersatzstrommodus bis 20 kVA können auch 3-phasige Geräte während eines Stromausfalls nahezu unterbrechungsfrei weiterversorgt werden. Im Master / Slave Modus kann dieser kombiniert mit bis zu 6 Geräten bis zu 120 kVA bereitstellen. Mit dem Grafikdisplay werden verschiedene Energiemanagement-Funktionen besonders einfach konfiguriert oder der Betrieb der Anlage überwacht.
Zertifizierte Kompatibilität
„Die Bestätigung der Kompatibilität unserer Produkte unterstreicht unseren gemeinsamen Fokus auf die Steigerung der Energieeffizienz und Leistung von Solaranlagen. Durch die nahtlose Integration unserer Technologien können wir auch die Herausforderungen von verschatteten Dächern, unterschiedlichen Ausrichtungen und Modulneigungen erfolgreich bewältigen. Unsere Kunden profitieren von einer optimalen Ausnutzung ihrer Dachflächen und einer maximierten Leistung ihrer Solaranlagen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es uns, die Vision von flächendeckend optimierten PV-Anlagen auf jedem Dach voranzutreiben und so einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung zu leisten“, betonten Pascal Ruisinger, kaufmännischer Geschäftsführer von BRC Solar, und Christian Buchholz, technischer Leiter Europa von SOFAR.
Weitere Informationen finden sie auf den Internetseiten der Unternehmen:
Heute hat die Bundesnetzagentur die Zuschläge für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden vom Gebotstermin 01. Februar 2024 veröffentlicht.
Windenergieanlagen an Land:
Über das Jahr 2023 wurden Gebote über 6,5 GW Windenergie-Leistung eingereicht. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren: 2018 bis 2022 wurde in keinem Jahr mehr als 3,7 GW geboten. 2018 und 2019 lagen die Gebote jeweils sogar unter 3 GW.
Im Jahr 2023 erhielten 129 Gebote einen Zuschlag mit Preisen zwischen 7,25 ct/kWh und dem zulässigen Höchstwert von 7,35 ct/kWh. Im Durchschnitt liegt der Zuschlag bei 7,34 ct/kWh.
Nordrhein-Westfalen 32 Zuschläge mit 379 MW
Niedersachsen: 17 Zuschläge mit 319 MW
Mecklenburg-Vorpommern: 16 Zuschläge mit 274 MW
Brandenburg: 14 Zuschläge mit 244 MW
Ausschreibung für Solaranlagen auf Gebäuden und Lärmschutzwänden
Das Ausschreibungsvolumen belief sich in dieser Runde auf 263 MW. Es wurden 194 Gebote mit einem Volumen von 378 MW eingereicht.
125 Gebote mit einem Volumen von 264 MW erhielten einen Zuschlag. Die ermittelten Zuschlagswerte liegen zwischen 6,90 ct/kWh und 9,48 ct/kWh. Der Durchschnittswert liegt bei 8,92 ct/kWh.
In 14 Bundesländern wurden Zuschläge erteilt. 70 Prozent der Leistung wird in den folgenden fünf Bundesländern realisiert:
Niedersachsen: 27 Zuschläge mit 58 MW
Nordrhein-Westfalen: 23 Zuschläge mit 45 MW.
Bayern: 13 Zuschläge, mit 27 MW.
Rheinland-Pfalz: 10 Zuschläge mit 27 MW .
Hessen: 10 Zuschläge, 26 MW.
Informationen zu kommenden Gebotsterminen:
Die nächsten Ausschreibungsrunden:
Windenergieanlagen an Land: 1. Mai 2024.
Solaranlagen: 1. Juni 2024.
Informationen zu Gebotsterminen finden Sie auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur unter:
Einen frohen Sankt Davids Tag wünschen die Waliserinnen und Waliser am 1. März jedes Jahr. Auf Walisisch: „Dydd Gwyl Dewi Sant Hapus“. Das westliche Land der britischen Insel hat eine spannende Geschichte, eine vielversprechende Zukunft und pflegt einen entspannten Lebensstil. Der erste März ist Nationalfeiertag zu Ehren des Volkshelden St. David. Für uns Anlass, einen Blick auf das kleinste Land der britischen Insel zu werfen, denn es ist auch ein Teil der Geschichte von SOLAR-professionell.
St. David – der Schutzpatron von Wales
Sant Davids day ist der walisische Nationalfeiertag zu Ehren des heiligen Davids, dem Schutzpatron von Wales. 512 geboren, wirkte er als Mönch und Prediger, gründete mehrere Klöster, wurde in Jerusalem zum Bischof gekrönt und 1158 heiliggesprochen.
St. David – Symbol des walisischen Widerstands gegen die Angelsachsen.
Wales liegt im Westen der britischen Insel, grenzt im Osten an England, im Süd-Westen an die Keltische See mit Bristol- und St.-George-Kanal. Im Nord-Westen grenzt Wales an die Irische See.
In der walisischen Hauptstadt werden am 1. März Paraden abgehalten. In Schulen wird der normale Unterricht durch Literatur und Musikveranstaltungen ersetzt.
Warum St. Davids Day auf SOLAR-professionell?
Warum der St. Davids Day einen Platz auf auf der Plattform von SOLAR-professionell erhält ist schnell erklärt: Der Gründer von SOLAR-professionell wurde am Gwent College of higher Education, dem Newport College of Art & Design und der Cardiff University ausgebildet.
Es existieren persönliche Verbindungen sowohl zu Wales, als auch zu Großbritannien. Die walisisch-britische Seele und Lebensart sind Teil von SOLAR-professionell. Zu guter Letzt engagiert sich das westlichste Land auf der britischen Insel seit vielen Jahren für die Dekarbonisierung seiner Energieversorgung mit dem Ausbau erneuerbarer Energien.
Ein fünftel aus Erneuerbaren Energien
Ein fünftel des walisischen Energiebedarfs kommt bereits aus erneuerbaren Quellen, schreibt die Regierung vom Wales auf ihren Internetseiten. Die Photovoltaikleistung ist in 12 Jahren von drei Megawatt in 2010 auf 1250 Megawatt in 2022 gestiegen (Quelle: Statista 2022). Im industriell geprägten Süden des Landes investiert RWE in eine Versorgung mit Wasserstoff in großem Stil.
Riversimple – E-Autos made in Wales
Llandrindod Wells ist ein kleiner Ort in der Mitte von Wales. Dort entwickelt und fertigt Hugo Spowers, Gründer und Chefingenieur von „Riversimple“ seine Elektroautos: schnittige Zweisitzer mit Brennstoffzelle und Elektroantrieb für umweltfreundliches Fahren aus dem Land des Drachen. Ja, auch Wales hat einen Drachen als nationales Symbol – sogar auf der Landesflagge. Nicht alles was aus dem Land des Drachen kommt, kommt aus China.
Wie steht es um die Wärmewende in Deutschland? Wie hoch ist der Anteil an Biomasse- und Wärmepumpen-Heizungen? Sind wir auf einem guten Weg?
11 Prozent Biomasse- und Wärmepumpen-Heizungen Ende 2022
Im Jahr 2023 veröffentlicht der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) Zahlen zu installierten Heizungssystemen aus dem Jahr 2022. Laut BDH-Statistik arbeiteten 2022 rund eine Million Biomasseheizungen und ca. 1,4 Millionen Wärmepumpen in deutschen Gebäuden an der Wärmewende. Das ist ein Anteil von 11 % an zentralen Heizsystemen im Land. Dominiert wurde der Markt installierter Zentralheizungen von rund 14,1 Millionen Gasheizungen und 5,1 Millionen Ölheizungen. Diese stellten den Löwenanteil mit knapp 89 %.
Marktentwicklung 2023 Januar bis September
Am 09.11.2023 meldet der BDH in einer Pressemitteilungen: Die Dynamik bei Wärmepumpen schwächt sich ab:
Der Markt für Heizungen in Deutschland bewegt sich auch im dritten Quartal 2023 auf einem hohen Niveau. Das geht aus der Herbststatistik hervor, die der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) heute vorgelegt hat. Darin weist der Spitzenverband bis einschließlich September diesen Jahres 1.048.000 abgesetzte Wärmeerzeuger aus. Das entspricht einem Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzen die Hersteller erstmalig seit den 90er-Jahren wieder über eine Million Heizungen ab.
Treiber dieser Entwicklung sind nach wie vor Wärmepumpen mit 295.500 abgesetzten Geräten und einem Plus von 86 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gasbasierte Geräte tragen mit 625.000 abgesetzten Einheiten und einem Plus von 38 Prozent ebenfalls zum positiven Gesamtergebnis bei.
Den positiven Marktverlauf sieht der Verband jedoch als Momentaufnahme, bedingt durch Vorzieheffekte. So hat die langwierige und öffentlich geführte Debatte rund um das GEG dafür gesorgt, dass viele Hausbesitzer sich im Jahresverlauf für eine Heizungsmodernisierung entschieden haben, um den Anforderungen des GEG zuvorzukommen. Diese Dynamik schwächt sich jedoch zunehmend ab. Noch zum Halbjahr lag das Marktwachstum bei Wärmepumpen bei 105 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aktuell liegt es noch bei 86 Prozent. Diese Entwicklung lässt sich auch an den rückläufigen Förderanträgen für Wärmepumpen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ablesen. Diese bewegen sich seit Monaten auf einem sehr niedrigen Niveau.
Verlierer sind Biomasse-Heizsysteme mit einem Rückgang von 32 %.
Grafik & Zahlen zur Marktentwicklung 2023
Fast 40 % Zuwachs beim Einbau von Gasheizungen und über 100 % bei Ölheizungen darf der Verunsicherung durch das Gebäude-Energie-Gesetz, kurz GEG, zugeschrieben werden. Gut gedacht, aber schlecht kommuniziert, hatte dieses Gesetz zur Verunsicherung und Reflexkäufe bei Immobilienbesitzern geführt. Im Gebäudebestand war nicht abzusehen, welche Folgen ein vermeintlich verpflichtender Wechsel zu Heizungen mit bauartbedingt niedrigen Vorlauftemperaturen haben würde.
Bestandsgebäude
Fast 70 % aller Gebäude in Deutschland wurden vor 1980 erbaut. Selbst wenn energetische Maßnahmen durchgeführt wurden, ist der Wechsel von einer Hochtemperaturheizung zu einem Niedertemperatursystem mit Herausforderungen verbunden. Dazu kommen Skepsis vieler Menschen gegenüber einer Heiztechnik ohne Feuer und Flamme. Zu wenig ist über die neue Heiztechnik Wärmepumpe, die Möglichkeiten von Flächenheizsystemen und deren Zusammenspiel mit Gebäudeeffizienzklassen bekannt.
Tabelle Wohngebäude 2011 Quelle: Destatis
Eigene Erfahrungen
Als „Betroffener“ mit einem Ziegelsteinbau aus dem Jahr 1912 ist mir bewusst, dass die Technik vorhanden ist, auch für die Nachrüstung von Flächenheizung im Altbau. Deckenheizungen lassen sich z. B. hervorragend im Bestand installieren. Kombiniert mit einem Heizsystem mit niedriger Vorlauftemperatur arbeiten dies in Bestandsgebäuden nicht nur effizient. Meist kann sogar auf eine zusätzliche Dämmung verzichtet werden. Ob das im Einzelfall möglich ist, klärt ein Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater. Das kann dauern, gerne mehrere Monate. Für unseren Termin haben wir uns 15 Monate gedulden müssen.
Wie geht es weiter?
Interessant sind die Zahlen aus 2023: wie viele Wärmepumpen wurden verbaut und in welchen Gebäuden. Die Nehrzahl der Bestandsgebäude wurden vor 1980 gebaut und haben nur geringe oder keine Dämmung. Das erden wir in einem neuen Bericht analysieren. Melden Sie sich für unseren Newsletter an (HIER) um keine News zu verpassen.
Die PFALZSOLAR GmbH hat 60 Prozent der SecondSol GmbH erworben. SecondSol betreibt den gleichnamigen Online-Marktplatz für neue und gebrauchte Photovoltaikmodule, sowie Dienstleistungen rund um die Photovoltaik.
Portfolio nachhaltig erweitert
Rolf Lulei, Geschäftsführer von PFALZSOLAR, sieht großes Potenzial in der Teilhabe an SecondSol. Er sieht das PV-Geschäft der Pfalzsolar GmbH um einen sehr nachhaltigen Bereich erweitert. SecondSol ergänzt das eigene Angebot um eine Reihe von lebensverlängernden Maßnahmen für Photovoltaikanlagen: Reparatur von Wechselrichtern, Modul-Reparatur und Nachbau von Modulen, Test von Modulen, Entsorgung und Recycling von Modulen, bis zum Solarrechner reicht das Angebot von SecondSol, zusätzlich zum Handel mit gebrauchten und geprüften Modulen.
Die PFALZSOLAR GmbH
Die Pfalzsolar GmbH ist Teil der Pfalzwerke-Gruppe mit mehr als 110 Jahren Erfahrung im Energiesektor. Die Pfalzwerke sind mit 1.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro der führende Energieanbieter in der Pfalz und im Saarpfalz-Kreis.
Seit 2003 entwickelt, baut und betreibt PFALZSOLAR Photovoltaikanlagen in praktisch allen Leistungsklassen für nationale und internationale Investoren, Kommunen, Gewerbe, Industrie und Privatkunden. PFALZSOLAR hat Solarparks und PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 650 Megawatt installiert und betreibt selbst Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 30 MW.
Werden Hausbewohner direkt mit Strom aus der Gebäude-Photovoltaik mit Strom beliefert, kann der Betreiber den sogenannten Mieterstromzuschlag erhalten.
Es gelten ab dem ersten Februar 2024 die folgenden Sätze:
2018 wurde auf einem neu gebauten Einfamilienhaus gemäß Angebot eine Photovoltaik-Anlage mit Markenmodulen und einer Gesamtleistung von 9,9 Kilowatt-Peak installiert. Drei Jahre später stellt sich bei einer Anlagen-Erweiterung heraus, dass weder die versprochenen Markenmodule noch die volle Leistung installiert worden waren.
Neubau mit Wärmepumpe.
2016 hatte der IT-Experte M. Kuschel ein Einfamilienhaus in Bremen gebaut. Als technikaffiner Mensch war für ihn klar, dass in einem energetisch optimierten Neubau eine Wärmepumpe, kombiniert mit Photovoltaik, die passende Wahl für eine Heizung war. Auf Kamin, Feuerstelle und Gasanschluss wurde verzichtet, wodurch beim Hausbau viele tausend Euro gespart wurden.
Photovoltaik-Anlage für das Süd-Dach.
Im Jahre 2018 lässt Herr Kuschel von einem ihm empfohlenen Unternehmen seine erste PV-Anlage installieren, inklusive eines Stromspeichers der Powertrust GmbH. Angeboten werden ihm Module eines namhaften Herstellers mit einer Gesamtleistung von 9,9 Kilowatt-Peak, die vermeintlich auch installiert werden. Auffällig bei der Anlage ist, dass die Leistung des gesamten System praktisch auf null fällt, wenn der Baum auf dem Nachbargrundstück einen Teil der Anlage verschattet.
Erste Photovoltaik-Erweiterung.
Für die Erweiterung seiner PV-Anlage wendet sich Herr Kuschel 2021 an die Powertrust GmbH, die zu diesem Zeitpunkt unter der neuer Führung nicht nur Stromspeicher, sondern Gesamt-Energielösungen mit Photovoltaik und Ladeinfrastruktur anbietet. „Das Angebot der Powertrust GmbH hat gepasst. Ich war auch mit der Betreuung des Speichers sehr zufrieden und so erhielt das Unternehmen den Zuschlag“, erklärt Anlagenbetreiber M. Kuschel. Acht zusätzliche Module mit einer Leistung von 3,2 Kilowatt-Peak wurden auf dem Flachdach seiner Garage installiert. Im Zuge dieser Erweiterung wurden mehrere Installationsfehler an der Bestandsanlage festgestellt. Außerdem stellte sich heraus, dass die 2018 installierte Photovoltaik-Anlage weder die im Angebot versprochene Leistung von 9,9 Kilowatt-Peak lieferte, noch die versprochenen Markenmodule verbaut worden waren. Installiert wurden No-Name-Module mit 9,6 Kilowatt-Peak Gesamtleistung. Ärgerlich, denn bestellt und gezahlt hatte der Kunde Markenmodule und 300 Watt mehr Leistung. Die Powertrust GmbH installierte die Erweiterung – diesmal mit Markenmodulen – und beseitigte die Installationsfehler an der Bestandsanlage.
Zweite Erweiterung.
Herr Kuschel hatte das Süd-Dach seines Hauses bereits belegt und auch das Dach seiner Garage. Einzig die Nordseite blieb für eine Erweiterung der PV-Leistung noch übrig. Nach Simulation der möglichen Erträge entschied er sich, die Erweiterung in Auftrag zu geben. Achtzehn 400-Watt-Hochleistungsmodule der Marke SunPower sollten es sein, die ein besonders gutes Schwachlichtverhalten haben. Gleichzeitig wurde das gesamte System mit SolarEdge-Optimierern ausgerüstet, um den Leistungsverlust durch Verschattung auf der Südseite in den Griff zu bekommen.
Fazit:
Betreiber Kuschel fasst zusammen: „Über einen Zeitraum von sechs Jahren haben wir das Gebäude mit einer Leistung von 20 Kilowatt-Peak ausgestattet. Die Arbeiten wurden im Mai 2023 abgeschlossen. Seit die Powertrust GmbH den Ausbau der Anlage übernommen hat wurden Liefertermine zuverlässig eingehalten, die Kommunikation war ausgezeichnet und es wurde exakt das installiert, was im schriftlichen Angebot vereinbart war. Die maximal gemessene Leistung des Systems liegt bisher bei 15,5 Kilowatt-Peak. Damit bin ich sehr zufrieden, denn wir haben eine Nord-Süd-Belegung“. Auf die Frage, ob sich die nach Norden ausgerichtete Photovoltaik rentiere, erklärt er: „Wir haben hier in Bremen mehr bedeckten Himmel als strahlenden Sonnenschein. Nach meiner Beobachtung sind dann die Leistungsunterschiede zwischen Nord- und Süd-PV nicht so groß. Die Gesamterzeugung passt zum Verbrauch, der aktuell 11.000 Kilowattstunden pro Jahr beträgt. Wir werden sehen, wie sich der Verbrauch entwickelt, wenn wir unser Elektroauto haben. Ich habe allerdings zusätzlich noch ein Smart-Home-System von Loxone installiert, das mit SolarEdge kommuniziert. Wir nutzen die Wärmepumpe, um Energie zu puffern, indem wir das Gebäude etwas stärker aufheizen. Auch die Wallbox ist mit dem Smart-Home-System verbunden, sodass der Fahrzeug-Akku als Puffer genutzt werden kann“.
Facts & Figures:
11.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch inkl. Erdwärmepumpe, ohne E-Auto.
20 kWp-Photovoltaik in zwei Ausrichtungen, Nord und Süd.
9,6 kWp Süd-Dach – No-Name-Module
3,2 kWp Erweiterung Garage, Süd-Ausrichtung, mit SunPower Maxeon-Hochleistungs-Modulen
7,2 kWp Erweiterung Nord-Dach, ebenfalls mit SunPower Maxeon-Hochleistungs-Modulen
Dachneigung 35°.
Solar-Edge Leistungsoptimierer im gesamten System.
Smart-Home-System von Loxone für Energiemanagement.
Wie bereits 2023 hat die Redaktion der „photovoltaik“ hat auch 2024 wieder einen kostenfreien Ratgeber am Start. Der Titel des Ratgebers 2024 ist selbsterklärend: „222 Tipps für Autarkie“. Die Darreichung erfolgt als 185 Seiten starkes PDF und steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Eigenversorgung mit Sonnenstrom, für E-Mobilität & Wärmepumpen
Der Ratgeber informiert über die Chancen der Eigenversorgung mit Sonnenstrom, Wärmepumpen, E-Mobilität und weiteren solarelektrischen Systemen. Es gibt viele praktische Tipps und Informationen für private Anwender, ebenso wie für Gewerbekunden. Der Ratgeber will möglichst viele Verbraucher über die Vorteile einer dezentralen Vor-Ort-Versorgung mit Eigenstromerzeugung und deren Wirtschaftlichkeit informieren.
Thema Förderungen, Rechte & Pflichten als PV-Betreiber
Der Ratgeber liefert eine Übersicht über die finanzielle Förderung und die richtigen Anlaufstellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es wird außerdem erklärt, welche Rechte und Pflichten mit dem Betrieb von Solaranlagen verbunden sind. Das EEG 2023, steuerliche Vereinfachungen und das anstehende Solarpaket wurden im neuen Ratgeber berücksichtigt.
Erzeugen -Speichern – Heizen – E-Mobilität
Das Themenspektrum des Ratgebers ist umfassend:
Photovoltaik,
Solarstromspeicher
solarelektrische Raumwärme
solarelektrisches Warmwasser
Kühlung, Lüftung und Kältetechnik
Elektromobilität
Brennstoffzellen und BHKW
Preisinformationen
Rechte & Pflichten plus Steuertipps.
Am Ende steht ein umfangreiches Adressverzeichnis mit Installateure und Planern zur Verfügung, dass die regionale Suche und Kontaktaufnahme mit Experten aus dem Themenumfeld erleichtert.
Praxistipps zum kostenlosen Download
Der Ratgeber 2024 „222 Praxistipps für Autarkie“ steht online als PDF nach kurzer Registrierung zum kostenlosen Download bereit. Er wurde speziell für private und Gewerbekunden entwickelt.
Neu in dieser Auflage sind umfangreiche Trendberichte zu Balkon-PV, bidirektionalem Laden, elektrischen Direktheizungen (Infrarot) und Gemeinschaftsanlagen.
Bei Wind- und Solarstrom wurden 2023 neue Bestwerte erzielt. Im vergleich dazu ging die Erzeugung aus Braunkohle um 27 Prozent und die aus Steinkohle sogar um 35 Prozent zurück. Erneuerbare Energien lieferten 59,7 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung. Importe und Kernenergie spielten nur eine geringe Rolle.
Wind liefert Löwenanteil
Die Windkraft war 2023 zum wiederholten Male der wichtigste Stromlieferant und lieferte 139,8 Terawattstunden bzw. 32 Prozent des Stromes. Damit lag sie 14,1 Prozent über der Produktion des Vorjahres. Der Anteil des Onshore-Windes stieg dabei auf 115,3 TWh. 2022 waren es 99 TWh. Die Produktion von Windkraft auf See sank leicht auf 23,5 TW. 2022 waren es 24,75 TWh. Der Ausbau der Windenergie bleibt allerdings weiter hinter den Ausbauzielen zurück: Bis November waren es an Land 2,7 Gigawatt neu errichteter Anlagenleistung. Geplant waren 4 GW. Der Ausbau der Windkraft auf See verläuft aufgrund der von Ausschreibungspflicht und langen Bauzeiten noch schleppender. Hier wurden 2023 nur 0,23 GW von geplanten 0,7 GW neu realisiert.
Photovoltaik übertrifft Ausbauziele
Photovoltaik-Anlagen haben im Jahr 2023 ca. 59,9 TWh erzeugt. 53,5 TWh davon wurden ins öffentliche Netz eingespeist, 6,4 TWh wurden selbst verbraucht. Der Juni 2023 war mit rund neun TWh der Monat mit der höchsten solaren Stromerzeugung jemals. Die maximale Solarleistung wurde am 7. Juli um 13:15 Uhr mit 40,1 GW erreicht. Das entsprach einem Anteil an der Stromerzeugung von 68 Prozent. Der Photovoltaik-Ausbau übertraf im Jahr 2023 deutlich die Ziele der Bundesregierung. Statt der geplanten 9 Gigawatt wurden bis November 13,2 Gigawatt errichtet, bis Ende 2023 werden es mehr als 14 Gigawatt sein. Das ist ein starker Anstieg gegenüber 2022 mit 7,44 GW.
Wasserkraft: mehr Erzeugung bei gleicher installierter Leistung
Die Wasserkraft legte gegenüber 2022 zu von 17,5 TWh auf 20,5 TWh. Die installierte Leistung von 4,94 GW hat sich gegenüber den Vorjahren kaum verändert.
Biomasse
Die Biomasse lag mit 42,3 TWh auf dem Niveau von 2022 – nämlich 42,2 TWh. Die installierte Leistung liegt bei 9 GW.
Fazit
Insgesamt produzierten erneuerbare Erzeuger im Jahr 2023 ca. 260 TWh und damit etwa 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der in Deutschland erzeugten erneuerbaren Energien an der Last, d.h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei 57,1 Prozent. 2022 waren es 50,2 Prozent. Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen Nettostromerzeugung auch die Eigenerzeugung von Industrie und Gewerbe. Diese erfolgt hauptsächlich mit Gas. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der »Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden« lag bei 54,9 Prozent. 2022 waren es 48,2 Prozent.
Text M.Gorgus
Quelle: Pressemeldung des Fraunhofer ISE. Datenbasisi sind die energy-charts.info
Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) wurden im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als eine Million neue Solaranlagen zur Strom- oder Wärmeerzeugung installiert. Das ist mehr als jemals zuvor. Aus Daten der Bundesnetzagentur geht hervor, dass 2023 rund 14 Gigawatt neue Photovoltaikleistung auf Dächern und Freiflächen in Betrieb genommen wurden. Das sind 85 Prozent mehr PV-Leistung als 2022. Für 2024 rechnet der Branchenverband ebenfalls mit einer anhaltend hohen Nachfrage. Grund dafür sind weiter steigende Strompreise sowie attraktive Förderkonditionen.
Bild: Freie Dachflächen in Oestrich-Winkel mit viel Raum für PV-Wachstum in 2024 Foto: M.Gorgus SOLAR-professionell
Photovoltaik wird immer mehr Standard in der Gebäudetechnik
2024 planen mehr als 1,5 Million private Immobilienbesitzer die Errichtung einer Solaranlage auf ihrer Dachfläche. Dies geht aus den Ergebnissen einer YouGov-Befragung unter 1.000 Immobilienbesitzer im Auftrag des BSW hervor. Laut der Umfrage können sich 69 Prozent der Eigentümer von Wohnimmobilien, die über geeignete Dachflächen verfügen, vorstellen eine Photovoltaukanlage auf ihrer Dachfläche zu errichten. 16 Prozent planen dies bereits in den kommenden 12 Monaten.
Bisher sind in Deutschland rund 3,7 Millionen Photovoltaik-Systeme am Netz und produzierten im vergangenen Jahr 62 Milliarden Kilowattstunden. Se deckten damit rund 12 Prozent des deutschen Stromverbrauchs.
Daten aus dem Marktstammdatenregister
Rund 7 GW der im Jahr 2023 neu installierten Solarstromleistung entfällt auf Wohnimmobilien. Gegenüber 2022 ist das ein Zuwachs von 135 Prozent.
31 Prozent, rund 4,3 GW, der 2023 neu installierten Solarstromkapazität entfällt auf Freiflächenanlagen. Das entspricht einem Zuwachs von ca. 40 Prozent gegenüber 2022. Für dieses Marktsegment rechnet der BSW mit weiter wachsender Nachfrage, vor allem wenn der Zugang zu geeigneten Standortflächen und zum Stromnetz erleichtert werden, so wie es vom Bundeskabinett im Gesetzesentwurf zum Solarpaket I versprochen wurde.
Mehr PV auf Gewerbeimmobilien
Mit dem Solarpaket sollen außerdem Investitionen in Solaranlagen auf Gewerbedächern beschleunigen werden. Auf Firmendächern wurden 2023 rund 2,5 GW neu installiert, 75 Prozent mehr als im Jahr 2022.
Mehr als 270.000 frisch installierte Balkonkraftwerke
Rund 270.000 Steckersolargeräte – sogenannte „Balkonkraftwerke“ – wurden laut Bundesnetzagentur 2023 in Deutschland neu in Betrieb genommen. Das ist mehr als eine Vervierfachung im Vergleich den im Jahr 2022 neu gemeldeten „Balkonkraftwerke“. Sie hatten 2023 an der insgesamt in Deutschland neu installierten PV-Leistung zwar nur einen Anteil von knappen zwei Prozent. Da die Bundesregierung im Rahmen des Solarpakets I Mieterinnen und Mieter den Zugang zu Solarstrom weiter erleichtern möchte, darf mit weiterem Zuwachs bei „Balkonkraftwerken“ gerechnet werden. Immerhin können private Haushalte ihre Energiekosten damit senken.
Sinkende Strompreise durch Erneuerbare Energien
Noch nicht realisiert werden konnte der seit vielen Jahren versprochene niedrige Strompreis durch Erneuerbare Energien nicht realisiert werden. Auch wenn Börsenstrompreise aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen immer wieder Tiefpreise realisieren, kommen diese bei den Verbrauchern nicht an. Endkunden kämpfen in Deutschland seit Jahren mit steigenden Strompreisen, den höchsten weltweit. Eine Investition in Photovoltaik ist für private und gewerbliche Verbraucher aktuell die einfachste, nachhaltigste und oft einzige Lösung, steigenden Energiepreisen wenigstens teilweise zu entkommen. Photovoltaik rechnet sich.
Die Bundesnetzagentur hat die Zahlen der nicht geplanten Stromunterbrechungen im deutschen Stromnetz für das Jahr 2022 veröffentlicht. Die Zahl der Stromausfälle bei Letztverbrauchern ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Im Durchschnitt lagen die Ausfallzeiten bei 12 Minuten. Die Bundesnetzagentur spricht von einem konstant hohen Qualitätsniveau der Versorgungssicherheit.
Weniger Ausfälle
In die Netzausfallstatistik der Ausfälle sind insgesamt 157.245 Versorgungsunterbrechungen in der Nieder- und Mittelspannung verarbeitet, die von 855 Netzbetreiber übermittelt wurden. Gegenüber 2021 wurden etwa 9.300 Störungsmeldungen weniger gemeldet.
Aus allen ungeplanten Unterbrechungen, die nicht auf Ereignisse der höheren Gewalt zurückzuführen sind, ermittelt die Bundesnetzagentur den sogenannten SAIDIEnWG (System Average Interruption Duration Index), der die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung je angeschlossenen Letztverbraucher innerhalb eines Kalenderjahres widerspiegelt.
Welche Unterbrechungen fließen in die Statistik?
In die Berechnung des SAIDIEnWG fließen nur ungeplante Unterbrechungen ein, die zurückzuführen sind auf:
„Atmosphärische Einwirkungen“,
„Einwirkungen Dritter“,
„Zuständigkeit des Netzbetreibers“ und „Rückwirkungsstörungen“.
Fazit
Trotz aller geäußerter Bedenken, dass Deutschland nach Abschaltung der Atomkraftwerke im Chaos versinken und die Energieversorgung auf den Stand eines Dritte-Welt-Landes rutschen wird, scheint das hiesige Stromnetz ordentlich zu arbeiten – sogar besser als in der Vergangenheit: in den vergangenen 17 Jahren lag der durchschnittliche Versorgungsausfall nur einmal niedriger als im Jahr 2022, nämlich im Corona-Jahr 2020. Damals lag die durchschnittliche Ausfallzeit bei knappen 11 Minuten. Gute Nachrichten, die vom Aufmerksamkeitswert allerdings ganz schlecht sind. Wir sind der Meinung, dass nicht alles schlechter wird, zumindest nicht die durchschnittliche Strom-Ausfall-Zeit im deutschen Stromnetz. Das beruhigt.