Landkreis Wunsiedel erhält European Energy Award

Landkreis Wunsiedel erhält European Energy Award

Der nord-bayerische Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge ist für sein starkes Engagement für Erneuerbrae Energien mit dem European Energy Award ausgezeichnet worden.

Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge setzt sich seit vielen Jahren für den stärkeren Einsatz regenerativer Energien ein, genauso wie für das Energie sparen oder diese besonders effizient zu nutzen. Für sein Engagement wurde der Landkreis nun mit dem „European Energy Award“ ausgezeichnet. Landrat Peter Berek nahm die europaweite Ehrung entgegen, die dieses Jahr insgesamt neun Kommunen und Landkreise in Bayern erhielten.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte bei der Verleihung in Scheidegg, dass Klimaschutz vor Ort beginne und Bayern die Kommunen dabei unterstütze. Der Landkreis Wunsiedel überzeugt mit Initiativen wie dem „Wunsiedler Weg“, der als Vorbild für regionale Energiewende dient, sowie dem gemeinsamen Ökoflächenmanagement, bei dem Städte und Gemeinden ihre Flächen nachhaltig nutzen. „Der Award ist eine Wertschätzung unserer Arbeit und zugleich Ansporn für die Zukunft“, so Landrat Berek.

Auf dem Foto überreicht Umweltminister Thorsten Glauber die Auszeichnung an Landrat Peter Berek. Der Landkreis ist eine von neun bayerischen Kommunen, die den European Energy Award erhielten.

Quelle: Landkreis Wunsiedel Textbearbeitung M. Gorgus mit Unterstützung von ChatGPT

Foto: Landkreis Wunsiedel

Strom aus dem Elektroauto im Hausnetz nutzen

Strom aus dem Elektroauto im Hausnetz nutzen

Der größte Stromspeicher im Einfamilienhaus hat in der Regel vier Räder und steht in der Garage, das Elektroauto. Trotz großer Kapazität bleiben diese Speicher für die Gebäudeversorgung in der Regel ungenutzt. Die Schweizer Soleis AG aus Solothurn will das ändern und bietet seit Beginn dieses Jahres mit dem MINITOWER4car eine intelligente „Vehicle-To-Home-Lösung“ an, mit der Strom aus Elektroautos netzkonform in das Hausnetz eingespeist werden kann.

Voraussetzung ist entweder eine 230 V Steckdose am Fahrzeug, die an manchen Modellen verbaut sind, um z. B. unterwegs 230V Elektrogeräte anschließen zu können. Oder ein Elektro-Fahrzeug, das Strom über die Ladesteckdose nicht nur aufnehmen, sondern auch abgeben kann (bidirektionales Laden). Ist eine dieser Bedingungen erfüllt, können die Akkus von E-Auto-Akkus mit dem MINITOWER4car für die Versorgung eines Hausnetzes genutzt werden.  Mit Kapazitäten von 20 Kilowattstunden bei einem Kleinwagen und bis zu 80 Kilowattstunden bei einem Elektroauto mit großer Reichweite stehen Kapazitäten zur Verfügung, die stationäre Hausspeicher weit übertreffen.

Warum MINITOWER4car?

Will man Strom aus dem Elektroauto auch zu Hause nutzen, müssten die jeweiligen Verbraucher ohne einen MINITOWER4car direkt mit dem Auto verbunden werden. Selbst wenn das Elektroauto eine Steckdose hat, ist das umständlich und riskant: bedeutet es doch lange Kabel vom Stellplatz bis ins Haus und – bei mehreren angeschlossenen Verbrauchern -Mehrfachsteckdosen mit den damit verbundenen Risiken (heiße Kabel, Brandgefahr). Wird dagegen ein MINITOWER4car zwischen Fahrzeug und Hausnetz geschaltet, wandelt dieser den Fahrzeugstrom regelkonform in hausnetztauglichen Strom um. Es gibt nur eine einzige sichere und intelligente Verbindung zwischen E-Auto und Hausnetz, nämlich über den MINITOWER4car. Dieser übernimmt regelkonform das Strom- und Spannungs-Management der Einspeiseleistung.

Grundlastversorgung mit 480, 600 und 800 Watt

Der MINITOWER4car kommt in drei Leistungsstufen, einmal von 50 bis 480 Watt, von 50 bis 600 Watt und von 50 bis 800 Watt. Die Leistung kann bei jedem Modell in Ein-Watt-Schritten auf den Bedarf des jeweiligen Hausnetzes eingestellt werden. Die Einstellung der Einspeiseleistung erfolgt über eine App. Dafür ist eine WLAN-Verbindung erforderlich. Ziel ist es, die Grundlast in einem Gebäude aus den großen Akkus der Elektroautos zu bedienen, für die das keine Belastung darstellt. Für den Hausstrom ist es dagegen eine deutliche Entlastung. Ist eine Photovoltaikanlage vorhanden, kann diese tagsüber die Fahrzeugakkus laden. Nachts liefert das E-Auto über den MINITOWER4car die Grundlast im Hausnetz.

Keine Arbeiten am Hausnetz nötig  

Für den MINITOWER4car sind keine Arbeiten am Hausnetz nötig. Der Schuko-Stecker vom Minitower wird entweder mit einem Fahrzeug-Adapter mit Schuko-Steckdose oder mit der Schuko-Steckdose vom Elektroauto verbunden. Wird eine Verbindung des MINITOWER4car gelöst – entweder die zum Elektrofahrzeug, oder die zum Hausnetz – werden alle Leitungen Stromlos geschaltet. Die Preise für den MINITOWER4car starten bei 1799 Euro, inklusive Mehrwertsteuer. Bestellungen für den MINITOWER4car werden ab sofort entgegengenommen. Die Auslieferung erfolgt ab Januar 2025.

Hersteller:

SOLEIS AG, 4500 Solothurn, info@soleis.ch, www.soleis.ch

Text: Manfred Gorgus.

Fotos: Großes Bild und Sachaufnahmen: SOLEIS AG/Patrice Grünig. Laden & Wandgerät: SOLEIS AG/Manfred Lehner

Text und Bilder stehen zur kostenfreien Veröffentlichung zur Verfügung.

Link zu Text + Bild Download:

https://www.dropbox.com/scl/fo/34ji909dwqvpf384ej1yt/ANWSeuSkqccDNgiHqN_S80s?rlkey=hr6d0e25gg3gv6varxxhhl37h&st=oghezq5s&dl=0

770 Millarden für Erneuerbare Energien

770 Millarden für Erneuerbare Energien

2024 werden weltweit 771 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert, 452 Milliarden in Netze und Speicher und 669 Milliarden in Energieeffizienz. Das ist die bisher höchste Summe aller Zeiten. Das meldet die Internationale Energieagentur, IEA.

Dieses Jahr wird fast doppelt soviel in saubere Energie und Energie-Effizienz investiert als in fissile Energien. Laut IEA werden weltweit aktuell in 2024 rund 2000 Milliarden US-Dollar in saubere Energien investiert, und 1100 in fossilen Energien.

Zu den sauberen Energie zählt auch die Atomkraft, deren Investitionen sich seit 2017 (41 Milliarden) zu 2024 (80 Milliarden) zwar fast verdoppelt haben, im Vergleich zu dem, was in Erneuerbare, Netzausbau, Stromspeicher und Energieeffizienz investiert wird vergleichsweise bescheiden Nach vielen Jahren der Zurückhaltung. Im Vergleich zu anderen Investitionen ist das wenig. So fließen 669 Milliarden in Energie-Effizienz, 

452 Milliarden in Netze und Speicher

771 – der größte Betrag – in Erneuerbare Energien.

Es gibt einen weltweiten Trend. Machen Sie was draus. Klären Sie auf, reißen Sie das Ruder herum. Es könnten auch 771 Milliarden in Atomkraft investiert werden. Das Geld ist vorhanden.

Link zur interaktiven Grafik der IEA: HIER

Manfred Gorgus.

Grafik: IEA / Bearbeitung Manfred Gorgus

Mehr Kilometer elektrisch – Diesel & Benzin rückläufig

Mehr Kilometer elektrisch – Diesel & Benzin rückläufig

Grafik-Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

709,1 Milliarden Kilometer wurden im Jahr 2023 mit in Deutschland zugelassenen Kraftfahrzeugen gefahren. Das waren ein halbes Prozent weniger als im Jahr 2022.

Personenkraftwagen haben mit 591,1 Milliarden Kilometern den größten Anteil an der
Jahresfahrleistung. Aber auch hier sind es -0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittlichen Jahreskilometer liegen bei den PKW bei 12.320 Kilometern, 1,2 Prozent weniger als im Jahr 2022.

PKW mit Benzin-Motor

Auf Pkw mit Benzin-Motor entfiel knapp die Hälfte der PKW-Kilometer, nämlich 48,6 Prozent, bzw. 287,0 Milliarden Kilometer, das sind 2,0 % weniger als im Vorjahr. Das entspricht durchschnittlich 9580 km pro PKW mit Benzin-Motor.

PKW mit Diesel-Motor

Bei Pkw mit Diesel-Motor zeigte sich die Jahresfahrleistung im Jahr 2023 mit 238,1 Milliarden Kilometer ebenfalls rückläufig. Es sind sogar 4,6 % weniger als zum Vorjahr. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung je Pkw mit Diesel-Motor betrug 17.187 km.

PKW mit Elektroantrieb & Co

Bei den Antriebsarten Elektro-, Gas-, Hybrid- und anderen Antrieben stieg die Jahresfahrleistung auf 66,0 Milliarden Kilometer. Der Anteil dieser Gruppe an der gesamten Pkw-Fahrleistung stieg auf 11,2 Prozent. Ein Pkw aus dieser Gruppe legte im Jahr 2023 durchschnittlich 15.852 km zurück.

LKW bis 3,5t

Bei der zurückgelegten Strecke haben Lastkraftwagen bis 3,5 t sich auf 57,5 Milliarden hochgeschraubt, was einem Plus von 0,9 % zum Vorjahr entspricht.

Manfred Gorgus

Daten-Quelle / Grafik-Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt

Kürzung der Fördermittel im Bereich Energieforschung

Kürzung der Fördermittel im Bereich Energieforschung

Ambitionierte Klimaziele, Ausbauziele erneuerbare Energien, Wärme- und Verkehrswende. Dazu kommt der Ruf nach mehr Fachkräften. Dann eine Meldung des Fraunhofer ISE vom 18. Juni 2024, dass die Energieforschung dieses Jahr ein Drittel weniger Geld für die Projektforschung erhält. Weitere Kürzungen sind in 2025 nicht ausgeschlossen.

Für neue Projekte sollen 30 % weniger Geld im Vergleich zum Vorjahr zur Verfügung stehen. Kein Wunder, dass der Verbund »Energietechnologien und Klimaschutz« der Fraunhofer-Gesellschaft angesichts solcher Aussichten vor massivem Rückgang der Innovationsfähigkeit der deutschen Industrie bei Technologien für die Energiewende warnt. In dem Verbund sind neun Institute organisiert, die die anwendungsorientierte Energieforschung maßgeblich vorantreiben.

Wer hat was gekürzt

Im Haushalt 2024 wurden die Verpflichtungsermächtigungen des Titels »Energieforschung« vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) um 12 % reduziert. Zusätzlich führte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts im November 2023, in dessen Folge 60 Mrd. € weniger im Klima- und Transformationsfond der Bundesregierung zur Verfügung stehen, zu einer Reduktion von Finanzmitteln für die Forschung an Technologien für die Energiewende, unter anderem in Programmen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Projektförderung in den Themen Batterie und Wasserstoff. In Summe sprechen die Ministerien von bis zu 30 Prozent weniger Geld für die Projektförderung. Für das Jahr 2025 sind weitere Einsparungen bei der Energieforschungsförderung nicht auszuschließen. Der Einbruch der Fördermittel ist der einschneidendste seit dem Bestehen der Energieforschungsprogramme des Bundes, schreibt das Fraunhofer ISE.

Die Mittelkürzungen sind bereits spürbar. Erste Anträge auf Förderung, die Gelder für das laufende Jahr und die folgenden Jahre benötigen, wurden nicht bewilligt. Zudem pausiert seit Dezember 2023 die Annahme von Anträgen für Forschungsprojekte in den KTF-Förderprogrammen des BMWK. Insgesamt werden bereits für das Jahr 2024 und noch stärker für die Folgejahre signifikant weniger Projektmittel zur Verfügung stehen. »Die aktuellen Kürzungen sind weitreichend und betreffen die ganze Bandbreite der erneuerbaren Energien und der Schlüsseltechnologien des heutigen und zukünftigen Energiesystems: von Windenergie, Photovoltaik und Geothermie über Wasserstoff und Wärme bis hin zu umfassenden Systemlösungen«, ergänzt Prof. Dr.-Ing. Andreas Reuter, stellvertretender Vorsitzender des Verbunds und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Windenergiesysteme IWES. »Auf Seiten der Forschungseinrichtungen führen die Kürzungen zu Stellenabbau, sodass weniger Personen für die Arbeit in diesen zukunftsträchtigen Industrien qualifiziert werden können.«

Innovationsstau und Fachkräftemangel

Die Bundesprogramme im Bereich der Energieforschung haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wichtige Innovationen hervorgebracht. Geförderte Einzelmaßnahmen, vor allem aber die Förderung von Verbundprojekten, die in enger Kooperation zwischen Unternehmen der Wirtschaft und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden, haben sich als leistungsfähige Instrumente etabliert, um neue Technologien zügig zu entwickeln und in die Anwendung zu bringen. Das Spektrum der geförderten Vorhaben reicht dabei von der angewandten Grundlagenforschung bis zur Begleitung der Markteinführung.

Aber auch die Ausbildung von Fachkräften findet im Kontext der öffentlich geförderten Forschung statt. Beispielhaft zeigt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI, wie sich die Kürzungen der Fördermittel negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Batterieindustrie auswirken, weil sie den jetzt schon bestehenden Mangel an Fachkräften noch weiter verschärfen werden. In den letzten Jahren wurden laut der Studie allein in Deutschland ca. 15.000 Fachkräfte dafür ausgebildet – maßgeblich in Forschungsförderprojekten der öffentlichen Hand, in denen Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten entstehen. Die Qualifizierung dieser Fachkräfte steht durch die Kürzungen nun auf dem Spiel, obwohl sie dringend benötigt werden. Sie werden für die Mobilität der Zukunft, aber auch für elektrische Energiespeicher, die Stabilität und Zuverlässigkeit der zunehmend durch fluktuierende erneuerbare Energien gespeisten Stromnetze der Zukunft garantieren sollen, gebraucht.

Ist die Aufgabe, mittels angewandter Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu sichern und neue Chancen zu eröffnen, durch Geldmangel gefährdet? Wie passen die Ziele Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende einerseits mit Kürzungen bei der Projektförderung im Energiesektor zusammen, wo doch für andere Dinge offensichtlich Geld vorhanden ist?

Manfred Gorgus

Quelle Fraunhofer ISSE