Untersuchungen zeigen, dass die Modulleistung seit Jahren niedriger ist als angegeben Grafik: Franhofer ISE
Mehr als 70.000 Leistungsmessungen ausgewertet
Ein Forschungsteam des Fraunhofer ISE hat über 70.000 Leistungsmessungen an Photovoltaik-Modulen ausgewertet und hat seit 2017 eine wachsende Diskrepanz zwischen den Herstellerangaben und den Messergebnissen des Instituts festgestellt. Während bis zum Jahr 2016 die gemessene Leistung meist über den Werten der Hersteller lag, änderte sich das ab 2017 und die Werte lagen unter den Herstellerangaben. Ab 2020 wurde eine durchschnittliche Minderleistung von 1,3 % festgestellt. Neue Daten aus 2024 deuten auf eine leichte Trendwende hin, mit weiterhin negativen Abweichungen von 1,2 %.
1,3 % weniger als angegeben
Für die Untersuchung wurden 1034 Messungen monokristalliner Silizium-Module unter standardisierten Bedingungen analysiert. Bis 2016 lagen die Abweichungen unter 1 %, oft mit positiven Differenzen zugunsten der Herstellerangaben. 2016 betrug der Unterschied im Mittel 0,6 %, 2023 hingegen 1,3 % zu Ungunsten der Herstellerangaben. Eine positive Abweichung konnte kaum noch beobachtet werden.
195 MW Leistung fehlen so bei 16 GW
Die aktuellen Daten, präsentiert beim 40. PV-Symposium, zeigen, dass eine durchschnittliche Minderleistung von 1,2 % bei einem Zubau von 16,2 GW im Jahr 2024 rund 195 MW fehlender Leistung entspricht – vergleichbar mit einem großen Solarpark.
Testlabor ist zuverlässig kalibriert
Um belastbare Ergebnisse zu erhalten, wurden nur neuwertige Module berücksichtigt, und zwar von Herstellern, die zu den Top 10 des jeweiligen Jahres gehörten. Dank strenger Qualitätsmaßnahmen gewährleistet das „CalLab PV Modules“ eine stabile Kalibrierung über Jahre und kann dadurch zuverlässige Langzeitanalysen liefern.
[mg]