Rekord für Erneuerbare Energien: knapp 60 Prozent des deutschen Stromes wurden 2023 von erneuerbaren Erzeugern geliefert

Bei Wind- und Solarstrom wurden 2023 neue Bestwerte erzielt. Im vergleich dazu ging die Erzeugung aus Braunkohle um 27 Prozent und die aus Steinkohle sogar um 35 Prozent zurück. Erneuerbare Energien lieferten 59,7 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung. Importe und Kernenergie spielten nur eine geringe Rolle.

Wind liefert Löwenanteil

Die Windkraft war 2023 zum wiederholten Male der wichtigste Stromlieferant und lieferte 139,8 Terawattstunden bzw. 32 Prozent des Stromes. Damit lag sie 14,1 Prozent über der Produktion des Vorjahres. Der Anteil des Onshore-Windes stieg dabei auf 115,3 TWh. 2022 waren es 99 TWh. Die Produktion von Windkraft auf See sank leicht auf 23,5 TW. 2022 waren es 24,75 TWh. Der Ausbau der Windenergie bleibt allerdings weiter hinter den Ausbauzielen zurück: Bis November waren es an Land 2,7 Gigawatt neu errichteter Anlagenleistung. Geplant waren 4 GW. Der Ausbau der Windkraft auf See verläuft aufgrund der von Ausschreibungspflicht und langen Bauzeiten noch schleppender. Hier wurden 2023 nur 0,23 GW von geplanten 0,7 GW neu realisiert.

Photovoltaik übertrifft Ausbauziele

Photovoltaik-Anlagen haben im Jahr 2023 ca. 59,9 TWh erzeugt. 53,5 TWh davon wurden ins öffentliche Netz eingespeist, 6,4 TWh wurden selbst verbraucht. Der Juni 2023 war mit rund neun TWh der Monat mit der höchsten solaren Stromerzeugung jemals. Die maximale Solarleistung wurde am 7. Juli um 13:15 Uhr mit 40,1 GW erreicht. Das entsprach einem Anteil an der Stromerzeugung von 68 Prozent. Der Photovoltaik-Ausbau übertraf im Jahr 2023 deutlich die Ziele der Bundesregierung. Statt der geplanten 9 Gigawatt wurden bis November 13,2 Gigawatt errichtet, bis Ende 2023 werden es mehr als 14 Gigawatt sein. Das ist ein starker Anstieg gegenüber 2022 mit 7,44 GW.

Wasserkraft: mehr Erzeugung bei gleicher installierter Leistung

Die Wasserkraft legte gegenüber 2022 zu von 17,5 TWh auf 20,5 TWh. Die installierte Leistung von 4,94 GW hat sich gegenüber den Vorjahren kaum verändert.

Biomasse

Die Biomasse lag mit 42,3 TWh auf dem Niveau von 2022 – nämlich 42,2 TWh. Die installierte Leistung liegt bei 9 GW.

Fazit

Insgesamt produzierten erneuerbare Erzeuger im Jahr 2023 ca. 260 TWh und damit etwa 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil der in Deutschland erzeugten erneuerbaren Energien an der Last, d.h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei 57,1 Prozent. 2022 waren es 50,2 Prozent. Die gesamte Nettostromerzeugung beinhaltet neben der öffentlichen Nettostromerzeugung auch die Eigenerzeugung von Industrie und Gewerbe. Diese erfolgt hauptsächlich mit Gas. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Nettostromerzeugung einschließlich der Kraftwerke der »Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden« lag bei 54,9 Prozent. 2022 waren es 48,2 Prozent.

Text M.Gorgus

Quelle: Pressemeldung des Fraunhofer ISE. Datenbasisi sind die energy-charts.info