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Bessere Rahmenbedingungen und eine genaue Abgrenzung der Agri-PV zur klassischen Photovoltaik, das sind die erklärten Ziele des neu gegründeten „Verband für nachhaltige Agri-PV“ – kurz „VnAP“.
Der auf Initiative von Unternehmen, Landwirten und einer Hochschule neu gegründete Verband für nachhaltige Agri-PV – kurz VnAP – hat es sich zum Ziel gesetzt die Rahmenbedingungen für Agri-Photovoltaik zu verbessern. Aktuell sei die Trennung zwischen herkömmlicher Photovoltaik und Agri-PV im landwirtschaftlichen Bereich nicht ausreichend. Die Landwirtschaft müsse auch bei der Doppelnutzung von Flächen zur Energieerzeugung einerseits und der klassischen landwirtschaftlichen Nutzung andererseits im Vordergrund stehen. Das teilt der Verband in seiner Pressemeldung vom 11. Oktober mit.
Es geht um Interessenvertretung, aber auch um Aufklärung in der Bevölkerung. Agri-PV hat einen wesentlich geringeren Flächenverbrauch als eine klassische PV-Freiflächenanlage. Experten sprechen von unter 5 Prozent der Fläche, die bei einer Agri-PV für die Aufständerung verbraucht wird. Im Vergleich dazu sind Flächen, die von einer Freiflächen-Photovoltaik besetzt werden, für die landwirtschaftliche Nutzung praktisch verloren. Agri-PV wirkt somit aktiv der Teller-PV-Diskussin entgegen.Die Gründungsmitglieder des Verbandes sind neben Herstellern von AGRI-PV-Komponenten, Landwirte, die bereits AGRI-PV-Systeme betreiben, eine Hochschule sowie ein Investmenunternehmen für nachhaltige Geldanlagen. Im Einzelnen sind es:
• Rainer Hall: Der Landwirt bewirtschaftet bei Donaueschingen-Aasen die größte vertikale bifaciale Agri-PV-Anlage in Europa. 2020 wurde der Solarpark, der mit einer Leistung von 4,1 MWp zur Versorgung von 1400 Haushalten beiträgt, in Betrieb genommen.
• Hubert Bernhard: Er bewirtschaftet am Bodensee die erste Agri-PV-Anlage über Obstbäumen in Europa. Die hoch aufgeständerte Anlage wird durch ein Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme und der baden-württembergischen Landesministerien für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz begleitet.
• Hans Joachim Mautschke. Der Agrar-Ingenieur ist Eigentümer des Guts Krauscha in Sachsen und seit 2020 an der Planung einer Agri-PV-Anlage auf insgesamt 70 ha Fläche maßgeblich mitbeteiligt. Die Flächen werden weiterhin ökologisch mit dem Schwerpunkt der Saatgutvermehrung bewirtschaftet werden.
• Hochschule Anhalt: Die Hochschule Anhalt (HSA) ist eine der forschungsstärksten Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalts. Sie hat sich zu einem bedeutenden wissenschaftlichen Zentrum in der Region Anhalt entwickelt und treibt Innovationen voran. Zahlreiche Projekte werden gemeinsam mit Industriepartnern realisiert, darunter z.B. das interdisziplinäre BIODIV-SOLAR Projekt, in welchem Strategien für nachhaltige Landnutzung mit Praxispartner erarbeitet werden. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung Biodiversität fördernder und ökonomisch tragbarer Gesamtkonzepte für Solaranlagen, die auch neue landwirtschaftliche Wertschöpfungsmodelle, wie AgriPVplus-Anlagen, integrieren.
• Next2Sun: Die Next2Sun ist nach eigenen Angaben Erfinder, Innovations- und Technologieführer bei vertikaler bifacialer Photovoltaik. Das Unterenehmen hat auf Basis der vertikalen bifacialen Anlagentechnologie und des dafür entwickelten, patentierten Montage-Systems eine breite Produktpalette entwickelt und zur Marktreife gebracht. Bekannt ist insbesondere das vertikale bifaciale Agri-PV System.
• REM Tec: REM Tec ist ein weltweit agierendes Unternehmen im Bereich der Agri-Photovoltaik. Die von REM Tec patentierten Agrovoltaico® Technologien beinhalten feste Systeme sowie nachgeführte Solarsysteme. Die ersten Agri-PV Anlagen von REM TEC sind bereits seit 2011 auf 45 ha in Nord-Italien in Betrieb.
Im Jahr 2021 war REM Tec bereits an der Gründung des französischen Verbands „France Agrivoltaïsme“ beteiligt. Darüber hinaus engagiert sich REM Tec als Gründungsmitglied bei der „Associazione Italiana Agrivoltaico Sostenibile“ (Italienischer Verband für nachhaltige Agri-Photovoltaik).
• Elysium Solar: Elysium Solar entwickelt subventionsfreie Solarvorhaben einer neuen Generation mit echter landwirtschaftlicher Mehrfachnutzung auf mind. 90 % der Standortflächen (Agri-PV). Gleichzeit fördern diese Agri-PV-Projekte die Biodiversität und bieten ein umfangreiches Programm für regionale Teilhabe in den Gemeinden. Zudem werden alle Projekte von namhaften Verbundpartnern wissenschaftlich begleitet. So gestaltet Elysium Solar die Agrar- und Energiewende mit Akzeptanz.
• CAV Partners: Clean Asset & Values (CAV) strukturiert und verwaltet nachhaltige Kapitalanlagen wie individuelle Fonds- und Spezial-Mandatlösungen. Seit 2021 realisiert CAV auch eigene PV-Projekte in Deutschland und Italien. Dabei setzt CAV bewusst auf Agri-PV-Anlagen in Deutschland und hat bereits ein erstes Projekt in der Finanzierung.
Kontakt:
Verband für nachhaltige Agri-PV (VnAP)
Luckenwalder Str. 6b
10963 Berlin
info@vnap.org