Argumente gegen die Energiewende entmystifiziert

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Die Kollegen bei „Capital“ haben Claudi Kemfert einen Gastbeitrag zum Thema „Energiewende – Mythen reloaded“ schreiben lassen. Claudia Kemfert leitet die Abteilung „Energie, Verkehr, Umwelt“ am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und ist Professorin Energieökonomie und Nachhaltigkeit an der Hertie School of Governance. Sie ist engagierte Verfechterin der Energiewende und belegt in ihrem Gastbeitrag, mit welch hohem Lobby- und Kommunikationsaufwand Energiewendegegner ihre Komfortzone zu schützen versuchen.

Lobbyismus

Begriffe wie „Zappelsstrom“ und „Geisterstrom“ sollen in der Bevölkerung Unsicherheit und ungute Gefühle erzeugen. Investitionen werden von Lobbyisten kurzerhand in Kosten umgemünzt, die von der Allgemeinheit zu tragen sind. Selbst die Verdoppelung von Summen wird von Energiewendegegnern als probates Mittel angesehen, um den aktuellen Status so lange als möglich zu zementieren. Es geht um Einfluss, Macht und Geld. Es geht aber nicht um Arbeitsplätze, denn die gibt es langfristig in den erneuerbaren Energien. Bereits heute beschäftigt die Branche der Erneuerbaren über 330.000 Menschen und es wären noch mehr, würde die Energiewende nicht ständig von Gegnern  und Politik nicht permanent die Energiewende ausbremsen.

Die Erneuerbaren sind also eine Jobmaschine und kein Arbeitsplatzkiller. Erneuerbare Energieanlagen werde abgeschaltet, weil sie flexibel sind und abgeschaltet werden können. Kohlekraftwerke sind träge und können auf schwankende Nachfrage nicht reagieren. Dadurch sind sie nicht nur umweltbelastend, sie sind auch noch ineffizient.

Die Technik ist vorhanden!

Die Technik für eine erfolgreiche Energiewende ist vorhanden, das sagt auch Claudia Kemfert, es wird Zeit die Bedingungen dafür zu schaffen. Würden unflexible Kohlekraftwerke nicht die Netze blockieren, könnten Windkraftanlagen auch sauberen Strom ins Netz einspeisen. Gäbe es die passenden Rahmenbedingungen, könnten Erzeuger von erneuerbaren Energien ihren Strom auch direkt an Nutzer verkaufen. Lösungen dafür bietet zum Beispiel die Heidelberger Stromdao GmbH mit ihrem Angebot Corrently-Heimat.

Sichere Versorgung stellen flexible Stromspeicher sicher, die System offen und vernetzt regional und lokal für Netzentlastung, Peak-Shaving und Notstrom bei Netzausfall sorgen könnten, wenn es die gesetzlichen Rahmenbedingungen zulassen. Solche Lösungen bieten die Unternehmen Powertrust GmbH aus Bremen an.

Elektromobilität und das Reichweiten-Problem ist eine Frage der Ladetechnik. Was spricht gegen induktives Laden auf der Strecke, bei Ampelstopps, Staus oder der Kaffeepause? Das bietet das Unternehmen INTIS GmbH an. Auch hier gibt es Regelwerke und Vorschriften, die einen raschen Ausbau von Infrastruktur behindern.

Hurra – der Wasserstoff

In Deutschland wird gerade der Traum von der Wasserstoff-Wende geträumt. Nicht nur Mxthen werden reloaded, auch alte Technik wie der Wasserstoff erlebt einen zweiten Frühling. Mit ihm müssten keine Gewohnheiten geändert werden und die Verbrennerkultur könnte fortbestehen. Dabei wird für einen Kilometer Fahrstrecke im Wasserstoffauto die achtfache Energiemenge aufgewendet im Vergleich zu einem Elektroauto. Mit der gleichen Energiemenge, mit der ein Wasserstoffauto 100 Kilometer weit fährt, legt ein Elektroauto 800 Kilometer zurück.

Gut ist, dass ein allgemeines Wirtschaftsmagazin wie Capital sich dem Thema Mythen der Energiewendegegner annimmt und Frau Kemfert Raum für eine Stellungnahme gibt. Es könnte ja sein, dass diese Art von Veröffentlichung zur Entmystifizierung der gut gemachten Argumente der Energiewndegegner beiträgt. Die vorgetragenen Fakten sind zumindest überraschend.

Zum Capital-Artikel geht es HIER