Mieterstrom im Klimaschutzpaket: Jammern hilft nichts, es gibt Lösungen!

Ob Mieterstrom oder regionaler Grünstromtarif mit Photovoltaik.Incentive – beides ist gut fürs Klima ©SOLAR-professionell

Das Klimapaket der Bundesregierung wurde von Vielen kritisiert. Nur die Macher finden gute Worte für ihr Konstrukt, das am Klimastreiktag, 20. September 2019, der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Ein Kritikpunkt sind fehlende Anreize für Mieterstrom, das kritisieren unter anderem Wohnungsbauverbände, BSW und DUH. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, DUH erklärt dazu: „Der jüngst vorgelegte Bericht offenbart, dass die 2017 eingeführte Förderung von Mieterstrom über Photovoltaikanlagen auf dem Dach überhaupt nicht funktioniert. Obwohl der schleppende Ausbau schon länger bekannt ist, enthält das Klimapaket der Großen Koalition keinerlei konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Mieterstromgesetzes. Sie erwähnt das Thema lediglich als möglichen Prüfauftrag. Das ist ein weiterer Punkt, weshalb die Bundesregierung dieses desaströse Klimapaket zurücknehmen muss.“

Ein sieben-Punkte-Plan für ein besseres Mieterstromgesetz der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. könnte Besserung bringen.

  1. Finanzielle Förderung von Eigenstromverbrauch und Mieterstromver-brauch gleichstellen
  2. Finanzielle Förderung muss bei Mietern und Wohnungseigentümern in Mehrfamilienhäusern ankommen
  3. „Lokalstrom“ einführen
  4. Definition „räumlicher Zusammenhang“ weiter fassen
  5. Steuerliche Hemmnisse für Vermieter abbauen
  6. Genehmigungsfristen verkürzen und Solardeckel aufheben
  7. Contractingmodelle mit Drittanbietern ermöglichen

Den ganzen Plan als PDF finden Sie HIER zum Download.

Um zu funktionieren, muss der Plan allerdings im Klimapaket aufgenommen werden. Bei der Beratungsresistenz der Regierungskoalition in Sachen Klimaschutz ist das eher unwahrscheinlich.Dazu kommt, Mieterstrom ist eine komplexe Sache. Viele Menschen sind bei Mieterstromprojekten involviert und nicht jeder Vermieter ist ein Freund von Photovoltaik. Wer solche Vermieter hat, der kann sich mit Corrently helfen. Das ist ein Ökostromtarif, der mit seinem Grünstromindex regionalen Grünstromverbrauch ermöglicht und fördert. Wer mit corrently viel Grünen Strom nutzt, sammelt beim Tarifanbieter viele Bonuspunkte. Die Bonuspunkte können Kunden in Anteile von Solarstromanlagen umgetauscht werden. So sammeln Mieter mit diesem Ökostromtarif m Laufe der Zeit eine Photovoltaikproduktion zusammen, die irgendwann ihren Eigenverbrauch deckt. Das Tolle daran ist, dass die Stromproduktion der eigenen PV-Anlagenanteile mit der eigenen Stromrechnung verrechnet wird, sodass die Stromrechnung, immer kleiner wird. Wer irgendwann keine PV-Anteile mehr braucht, der nutzt seine Bonuspunkte, um mit Plant-For-The-Planet Bäume zu pflanzen und so CO2 zu binden. Ein abgefahrenes Geschäftsmodell.

Wir haben den neuen Ökostromtarif seit erstem September. Seit 19. September auch einen intelligenten Stromzähler. Das ist ein gutes Gefühl,  und ist gut für´s Klima, weil wir mit corrently als Mieter die ganze politischen Klimaschutzbremse vergessen können und jetzt auch ohne PV auf dem Büro-Dach aktiv Klimaschutz betreiben.

Wir sind gespannt wie Corrently funktioniert, wie viele Anteile wir in den nächsten Monaten sammeln und wie das Ganze System arbeitet. Wir werden berichten.

Manfred Gorgus