Studie identifiziert „Bremsen“ der Deutschen Energiewende

Alte und neue Energiewelt ©Reiner Lemoine Institut

Was passiert mit dem Energiesystem in der Energiewende?

Der Strom kommt nach der Energiewende immer noch aus der Steckdose, aber ansonsten ändert sich so ziemlich alles. Das Energiesystem wird intelligenter, Strom wird individueller, die Erzeugung dezentraler, Kunden werden an der Gestaltung von Verbrauch, sowie Netzbe- und Entlastung aktiv mitwirken, die reine Technik der Stromerzeugung wird am Gesamtbild Energie eine weitaus geringeren Teil einnehmen. IT, Energiespeicher und Koppelung der Sektoren Mobilität, Strom und Wärme werden ihren Anteil in der neuen Energiewelt vergrößern. Insgesamt wird der volkswirtschaftliche Raum, den die neue Energiewelt im Vergleich zur alten Energiewelt einnehmen wird größer sein.

In einer neuen Studie der Reiner Lemoine Stiftung gehen die Autorinnen und Autoren den strukturellen Transformationshemmnissen auf den Grund. Dazu werden die übergeordneten Entwicklungen im Energiemarkt in den letzten Jahrzehnten mit den zukünftigen Anforderungen einer dekarbonisierten Energiewelt verglichen. Die Studie zur EnergieSystemWende will auf diesem Wege die systemischen Hemmnisse der Energiewende und mögliche Lösungsansätze aufzeigen.

Neue Denkweisen und politische Visionen für die Energiewende

Während das Konventionelle Energiesystem von wenigen Großkraftwerken, Stromnetzen und passiven Verbrauchern geprägt war, wird mit einer dezentralen, erneuerbaren und sektorgekoppelten Energiewelt ein ganz anderes Szenario den Energiemarkt bestimmen. Aber viele neue Anwendungen stecken in strukturellen Sackgassen, denn regulatorisch werden Stromspeicher, Mieterstrommodelle, genossenschaftliche EE-Anlagen in Bürgerhand mach geltenedenm Recht als Ausnahmen eingestuft. Um eine nachhaltige Energieversorgung mit erneuerbaren Energien realisieren zu können müssen Komponenten wieFlexibilität, Sektorenkopplung oder gesellschaftliche Teilhabe zu zentralen Aspekten des Energiesystems werden.

Systemkonflikte am Wendepunkt zum Erneuerbaren Energiesystem

Kathrin Goldammer, Geschäftsführerin am RLI kommentiert die aktuelle Situation so: „Wir befinden uns derzeit in einer Phase des Wandels vom konventionellen zum erneuerbaren Energiesystem. Bislang wurde versucht, die Erneuerbaren Energien in das Konventionelle Energiesystem zu integrieren. Doch dieser Ansatz stößt an Grenzen. Es muss nun eine Transformation des gesamten Energiesystems, passend für die Erneuerbaren Energien stattfinden“.

Eigentlich keine Überraschung, ist es doch das, was ähnlich formuliert alle Teilnehmer und Initatoren der Erneurbaren Energien seit Jahren fordern. Noch immer wird Energie von der konventionellen, also der fossilen Schiene gedacht, auch von Fachleuten. Es wird Zeit das zu ändern, dann funktioniert auch die Energiewende und der Klimaschutz.

Die Studie kann hier kostenfrei heruntergeladen werden: https://www.reiner-lemoine-stiftung.de/themen/#studien

Im folgenden zeigen die Verfasserinnen und Verfasser der Studien in mehreren Grafiken, was bei der Transformation von der alten zu einer neuen, dekarbonisierten Energiewelt passieren wird:

  1. Die EnergieSystemWende mit der Energiewende.
  2. Beteiligung der Bevölkerung an der Energiewende.
  3. Dezentrale Erzeugung und flexible Ressourcen als zuverlässiges Versorgungsmodell.
  4. Umweltkosten werden Teil der Kalkulation.
  5. Dezentrale Marktanreize ersetzen die Kuperfplatte. (Konzept Kupferplatte: Ein theoretisches Szenario, bei dem Verbraucher und Erzeuger optimal vernetzt sind, bei verlustfreiem Stromtransport. Als Idealbild für dieses Szenario steht eine riesige Kupferplatte, auf der alle Stromerzeuger und Verbraucher praktisch ideal verbunden sind.)

Manfred Gorgus