Bayerns Energieminister: „heimische Energiewende mit Balkonmodulen“

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger im Gespräch mit dem Fachhandel Alpha-Solar in Hallbergmoos zu Balkonsolaranlagen. © StMWi/E. Neureuther

Nach dem Start des PV-Speicherprogramms kommen jetzt Balkonmodule

Bayerns Regierung wird zum Immergrün. Ein Ökologisches Highlight jagt das andere. Erst Bienen vor dem Landtag, vergangene Woche dann der Start das bayerische PV-Speicher-Programms für Solarstrom-Dachanlagen im Rahmen des 10.000 -Häuser-Programms. Jetzt informiert Energieminister Aiwanger öffentlich, dass auch Mieter mit Mini-PV-Anlagen für Balkone aus Sonne Strom erzeugen und direkt verbrauchen können. Ein Paradebeispiel für Energiewende daheim, das wir nun bekannter machen, so Aiwanger. Der Minister hatte am Montag dem 05. August 2019 den Fachhandel Alpha-Solar in Hallbergmoos besucht, der gerade einen großen Ansturm auf Balkonsolaranlagen erlebt.

Die vom Minister erlebten Mini-PV-Anlagen aus einem PV-Modul und Wechselrichter haben eine Maximalleistung von 270 Watt und erzeugen im Mittel 250 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Strompreis des Netzbetreibers von 30 Cent/Kilowattstunde sollen Betreiber dieser sogenannten Balkon-Anlagen jedes Jahr rund 75 Euro Stromkosten sparen. Eine Mini-PV-Anlage soll einen Anschaffungspreis von etwa 380 Euro haben und würde sich nach rund fünf Jahren amortisiert haben.

Wir erinnern uns, dass noch vor wenigen Jahren Balkonmodule als No-Go galten und von Netzbetreibern, Elektroinnung bis VDI als unsicher und brandgefährlich verteufelt wurden. Wie bei Schneewittchen die Böse Stiefmutter mit einem Blick in den Spiegel ihre Schönheit bestätigt haben will, scheinen bayerische Minister allmorgendlich von ihren Spiegeln zu erfragen, wer denn der grünste Politiker im ganzen Land sei. Solange es dem Klima dient, soll es uns recht sein.

Für den sicheren Betrieb rät das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie folgende Punkte zu beachten:

  • Eine Elektrofachkraft muss prüfen, ob die vorhandenen Leitungen und der Stromkreis für die Einspeisung geeignet sind. Notwendige Elektroinstallationen wie der Einbau einer speziellen Energiesteckdose anstatt einer haushaltsüblichen Schutzkontaktsteckdose müssen durch eine Elektrofachkraft ausgeführt werden.
  • Mini-PV-Anlagen müssen beim Netzbetreiber und bei der Bundesnetzagentur gemeldet werden (https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR).
  • Für den Betrieb von Mini-PV-Anlagen ist ein Zweirichtungszähler notwendig. Wenn ein Privathaushalt selbst erzeugten überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einspeist, würde sich ein üblicher Zähler rückwärts drehen. Dies ist nicht erlaubt.