Glaring-Dubai ©Jakob Zehndorfer
Studie zur Blendwirkung der 5 Megawatt Photovoltaik-Dachanlage auf Terminal 2 des Flughafen Dubai.
Es ist kein Geheimnis, dass der Energiebedarf pro Kopf in Dubai zu einem der höchsten der Welt gehört. Grund dafür sind einerseits die niedrigen Energiepreise, weil Öl- und Gas in der Region reichlich vorhanden ist und fossile Energie praktisch nichts kostet. Andererseits fordern Kühlung und Meerwasserentsalzung aber auch ihren Tribut beim Energieverbrauch. Dubai ist sich seines Energieverbrauches und der Abhängigkeit von fosslen Energien bewusst und investiert in zahlreiche Solar-Projekte, die zu den größten der Welt gehören. Mit ihnen will das Emirat bis 2030 einen Energiemix mit mindestens 25 % erneuerbarer Energien etablieren.
Dubai international Airport plant für seinen Eigenverbrauch eine Photovoltaik-Dachanlage mit einer Leistung von 4,989 Kilowatt auf dem Dach des 63.000 Quadratmeter großen Terminal 2. Es ist nicht nur die größte Solarstromanlage auf einem Flughafengebäude des Mittleren Ostens mit einer Jahresleistung von 7.400 Megawattstunden, sie besteht auch aus 15.000 Photovoltaik-Modulen, die eine erhebliche Blendwirkung für startende und landende Flugzeuge entwickeln könnten.
Reflexionen von Glasflächen könnten auch die Air Traffic Controller im Flughafen-Tower blenden. Da die Fluglotsen jederzeit ungehindert alle Bewegungen auf Landebahnen, Rollwegen und Flugkorridoren beobachten müssen, wird vor der Installation der Photovoltaik-Dachanlage mit einem Blendgutachten geprüft. Haben Fluglotsen keinen Sichtkontakt zu Flugzeugen, müssen sie sich ganz auf das Radar verlassen. Das bedeutet größere Sicherheitsabstände zwischen startenden und landenden Flugzeuge, mehr Zeit für jedej Start- und Landevorgang und somit weniger Starts- und Landungen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Verzögerungen im gesamten Flugablauf.
Die Firma Zehndorfer Engineering wurd deshalb beauftragt ein Blendgutachten für die geplante Dachanlage zu erstellen. Das Unternehmen hat ähnliche Gutachten bereits für die Flughäfen Wien und München erstellt. Bei beiden Flughäfen konnten damit störende Reflexionen von Tower und Piloten bereits bei der Planung der Anlagen ausgeschlossen werden.
Dipl.-Ing. Jakob Zehndorfer ist gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Blendgutachten und Photovoltaik in Österreich. Er hat viele Gutachten für Solarstromanlagenan Flughäfen, Autobahnen, Bahnstrecken und in der Nachbarschaft von Solarparks in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika erstellt.
Manfred Gorgus