HTW Stromspeicher-Inspektion 2019

Performancindex Vergleich 2018 / 2019 ©HTW

Die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin hat zum zweiten Mal die Effizienz von Batteriesystemen für Solarstromanlagen verglichen. Die erste Stromspeicher Inspektion wurde 2018 durchgeführt. Bei der Stromspeicher-Inspektion 2019 der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft hat die Mehrzahl der 16 getesteteten Solarstromspeicher mit einer sehr guten Effizienz überzeugt. Von der Effizienz des Gesamtsystems hängt nämlich massgeblich die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen durch Speicher-Batterie-Kombinationen ab.

Der Vergleich von16 untersuchten Systeme hat gezeigt, dass ein hoher Batteriewirkungsgrad keine Garantie für hohe Systemeffizienz ist. Entscheidend sind vielmehr geringe Umwandlungs- und Standby-Verluste des gesamten Speichersystems. Die Empfehlung der Forscher an alle, die ein hocheffizientes Photovoltaik-Speichersystem suchen: „Wichtig ist ein mittlerer Wirkungsgrad über 95Prozent-sowohl beim Laden als auch beim Entladen der Batteriespeicher“, erklärt Prof. Dr. Volker Quaschning, Professor für regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin und einer der Autoren der Untersuchung.

Des weiteren weisen die Forscher auf den Standby-Verbrauch der Speichersysteme hin. Dessen Bedeutung wird oft unterschätzt. Batteriespeicher in Wohngebäuden werden pro Jahr 2000 bis 4000 Stunden im entladenen Zustand betrieben.Deshalb sollte die Leistungsaufnahme im Standby-Betrieb unter 5 Watt liegen.

In der Untersuchung wurde zudem die Gesamteffizienz mit dem System Performance Index, dem SPI, bewertet. Fast alle getesteten Systeme schneiden mit einem System Performance Index von über 88 Prozent sehr gut ab. Drei Geräte haben sich mit einem System Performance Index zwischen 90,3 und 91,4Prozent als besonders effizent hervorgetan. Das waren Geräte von BYD, KOSTAL und RCT Power.

Darüber hinaus haben sich die Forscher mit der Frage auseindergesetzt, in wie weit der Einsatz von Batteriesystemen und Photovoltaik-Anlagen in Wohngebäuden CO2-Emissionen reduziert? Hierzu haben sie die CO2-Bilanz der Stromversorgung von Wohngebäuden mit sehr effizienten und mit weniger effizienten Photovoltaik-Speichersystemen analysiert. Berücksichtigt wurde dabei, dass die 2-Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland im Tages- und Jahresverlauf variieren. Ob ein Batteriesystem CO2-Emissionen verringert und einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz leistet, hängt von der Höhe der Systemverluste ab.

Nicht berücksichtigt ist der CO2 Anteil, der bei der Herstellung der Akkus erzeugt wird. Dabei stehen vor allem Lithium Ionen Akkus in der Kritik, weil sie in Asien überwiegend mit Strom aus Kohlekraftwerken hergestellt werden. Auf Anfrage teilte die HTW mit, dass es sich bei der Speicherinspektion um eine Datenblattanalyse handelt. Eigene Daten, die über die reinen Herstellerangaben hinaus gehen, werden nicht erhoben.

Acht Systemanbieter haben die Untersuchung mit Messdaten von unabhängigen Prüflaboren unterstützt; darunter Unternehmen wie LG Chem, Siemens, SMA und sonnen. Bis Ende 2019 können sich Systemanbieter an der nächsten Ausgabe des Speichervergleichs beteiligen.

Die Stromspeicher-Inspektion 2019 finden Se HIER :

Manfred Gorgus