Rapsanbau für Biodiesel rückläufig

Entwicklung der Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe, Quellen: FNR, BMEL (2019) © FNR 2019

Mit geschätzten 2,45 Millionen Hektar ist die Anbaufläche für nachwachsende Rohstoffe hierzulande in 2018 im Vergleich zu 2017 annähernd gleichgeblieben, die Zahlen für 2017 wurden im Zuge der rückwirkenden statistischen Erfassung jedoch deutlich nach unten korrigiert.

Insgesamt bleibt die Biomasseerzeugung auf fast 21 Prozent der Ackerflächen ein bedeutendes Standbein für Landwirte. Gemeinsam mit den Forstwirten liefern sie Deutschlands mengenmäßig wichtigste erneuerbare Energieträger sowie biobasierte Rohstoffe für Chemikalien und Produkte.

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) erhebt die Anbauzahlen jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Energiepflanzen für Biogasanlagen beanspruchten mit 1,35 Mio. Hektar auch 2018 die mit Abstand größte Fläche beim Anbau nachwachsender Rohstoffe. Silomais belegte etwa zwei Drittel dieser Fläche, auf dem anderen Drittel standen weitere Energiepflanzen wie Gräser, Getreide, Rüben und Leguminosen oder die Durchwachsene Silphie. Diese bienenfreundliche Dauerkultur hat ihren Anbauumfang mit fast 3.000 Hektar innerhalb der letzten fünf Jahre verzehnfacht.

Deutlich rückläufig auf etwa 560.000 ha entwickelte sich der Rapsanbau für Biodiesel, der vor allem auf die stärkere Verwendung von Soja- und Palmöl für die Biodieselherstellung in deutschen Anlagen zurückzuführen ist. Rohstoffe für die Bioethanolproduktion wuchsen nahezu unverändert auf etwa 246.000 Hektar, feste Brennstoffe wie Kurzumtriebsholz und Miscanthus wurden auf ca. 11.000 Hektar erzeugt.

Der heimische Anbau zur Gewinnung von Industrierohstoffen bewegt sich weiterhin auf einem stabilen, aber niedrigen Niveau von etwa 275.000 Hektar. Es dominieren Industriestärke (Weizen, Körnermais, Kartoffeln) mit 129.000 Hektar und Rapsöl für technische Zwecke mit rund 109.000 Hektar. Zuckerrüben für Industriezucker wuchsen auf 12.000 Hektar sowie Arznei- und Färbepflanzen ebenfalls auf etwa 12.000 Hektar.

Wer mehr über nachwachsende Rohstoffe und die Projektförderung des BMEL in diesem Bereich erfahren möchte, kann sich im aktuellen Jahresbericht der FNR für das Geschäftsjahr 2017/18 informieren. Der Bericht weist 629 Vorhaben mit rund 161 Millionen Euro gebundenen Fördermitteln aus. Diese Vorhaben unterstützt das BMEL im Rahmen des „Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe“, das die FNR als Projektträger des BMEL betreut.

Quelle: FNR