Nachhaltig Strom speichern v-links: Greenrock Salzwasserspeicher, powertrus Hochvolt Bleispeicher, powerball Bleispeicher. Alle Stromspeicher sind voll recycelbar. ©Greenrock / powertrust / powerball
Die Österreichische Firma „BlueSky Energy“ meldet, dass sie auf der Batteriespeichermesse Energy Storage Europe in Düsseldorf einen neuen Gewerbespeicher mit Salzwassertechnik vorstellen wird. Neben den existierenden Speichersystemen für private Anwendungen soll der neue Speicher mit dem Namen „Greenbrock Business“ nun Speicherlösung speziell für Industrie- und Agrarbetriebe sein. Der Gewerbespeicher mit seiner besonders sicheren und umweltfreundlichen Salzwassertechnologie ist seit Anfang 2019 in Deutschland erhältlich. In Österreich ist der neue Speicher bereits seit 2018 am Markt erhältlich. Der Speicher ist notstromfähige und das System ist mit Speicherkapazitäten von 30 bis 270 Kilowattstunden erhältlich. Die Salzwassertechnologie gilt als umweltfreundlich, der Speicher besteht nach Unternehmensangaben aus ungiftigen und nachhaltigen Materialien. Das System wird anschlussfertig geliefert und verfügt über ein intelligentes Energie-Management-System.
Die Installation soll einfach und schnell vonstatten gehen. Zeitangaben liefert der Hersteller allerdings nicht. Die Module können auch gestapelt werden. Ein besonderer Vorteil des Systems soll in der einfachen Standortwahl liegen. Er kann angeblich in Garage, Lager- oder Produktionshalle platziert werden, da aufgrund des pH-neutralen Elektrolyten in den Batterien keinerlei zusätzlichen Baumaßnahmen für einen besonders ausgestatteten Batterieraum notwendig sind. Hier scheint die Leistung vergleichbar mit Bleispeichersystemen der Anbieter powertrust und powerball. Trotzdem bleibt die Frage der Entsorgung – was passiert konkret nach dem Ablauf der Nutzungszeit. Bei Blei ist klar, dass die Akkus einen Wert haben, der täglich aus öffentlich zugänglichen Quellen zu erfragen ist. Der liegt in der Regel bei mehreren hundert Euro für einen Stromspeicher mit einer Kapazität von 5 bis 10 Kilowattstunden. Das Recycling ist bei Bleiakkus ein transparenter etablierter Prozess. Das Blei der Akkus wird zu nahezu 100 Prozent, jede Batterie mit Säure, über Kunststoffe, bis zu den Blei-Platten werden zu 98 Prozent recycelt. Die restlichen 2 Prozent sind Kunststoffe die wegen ihrer Struktur nicht wiederverwertbar sind. Diese zwei Prozent werden bei der Bleischmelze des Batterierecycling mit verbrannt. Die bei der Schmelze entstehende Restwärme wird zur Stromerzeugung für den Recyclingprozess verwendet, so dass auch diese zwei Prozent noch einer intelligenten, nachhaltigen Verwertung zugeführt werden.
Wie bei Bleiakkus sind die Zellen bei der Salzwassertechnologie nicht brennbar, nicht explosiv. Dazu kommt, dass laut Hersteller das Elektrolyt völlig ungiftig sein soll. Die batterien sind angeblich auch absolut wartungsfrei. In seiner öffentlichen Meldung gibt der Hersteller an: „Überall dort, wo sich Menschen und Tiere aufhalten, ist Sicherheit ein großes Thema. Private Hausbesitzer, Unternehmen, Schulen und landwirtschaftliche Betriebe wollen kein Risiko bezüglich Brand- oder Explosionsgefahr eingehen.“ Das gilt allerdings exakt so für Bleispeicher, mit ihrem etablierten Recyclingprozess und ihrem Werterhalt des Rohstoffes Blei. Die Blei-Kristall-Technik der Firma Powertrust lässt die verbauten Akkus sogar noch Strom liefern, wenn die Batterie von einem FRemdkörper durchdrungen wird – die Nagelprobe!
Blei- und Salz scheinen auf alle Fälle eine nachhaltige Alternative zu Lithium-Ionen Speichertechnologie zu sein. Dann läuft die Energiewende sicher und auber ab.
Manfred Gorgus