Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH: Erst Aufsichtsverfahren – dann Pleite

Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH: Erst Aufsichtsverfahren – dann Pleite

Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH: Erst Aufsichtsverfahren – dann Pleite

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Erst Aufsichtsverfahren gegen Energieversorger BEV Energie – jetzt die Insolvenz

Am 22. Januar meldet das bayerische Wirtschaftsministerium: „Bundesnetzagentur leitet Aufsichtsverfahren gegen Energieversorger BEV Energie ein“. Drei Tage später, am 25. Januar 2019, hat der Energeversorger Insolvenz angemeldet, angeblich wegen gestiegener Energiebeschaffungskosten. Tatsächlich ist das Unternehmen wegen intransparenter und fehlerhafter Rechnungen aufgefallen, sowie vieler Verbraucherbeschwerden.

Aufsichtsverfahren eingeleitet

Gegen den privaten Energieversorger BEV Energie mit Sitz in München hatten sich Verbraucherbeschwerden gehäuft. Das Unternehmen ist unter anderem wegen intransparenter Zwischenabrechnungen und fehlerhafter Rechnungen aufgefallen. Die Bundesnetzagentur hat deshalb Mitte Januar ein Aufsichtsverfahren gegen die BEV Energie eingeleitet. Betroffene Kunden sollten sich an die lokalen Verbraucherzentralen wenden, denen die Vorfälle bekannt waren. Zudem verwies das Ministerium auf die Möglichkeit, sich nach einer erfolglosen Auseinandersetzung mit der BEV Energie, an die Schlichtungsstelle Energie in Berlin zu wenden, www.schlichtungsstelle-energie.de/schlichtungsantrag.html, eine unbürokratische Alternative zum klassischen Rechtsweg, der für private Verbraucher kostenfrei ist.

Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger hatte die Bayerischen Energieversorgungsgesellschaft, BEV Energie, noch Ende Januar zu rechtstreuem Verhalten aufgefordert: „Ich warne die BEV Energie davor, das Vertrauen ihrer Kunden weiter zu missbrauchen. Dies würde letzten Endes nicht nur dem Unternehmen selbst schaden, sondern auch zu einem Imageschaden der gesamten Energieversorger-Branche führen.“

Insolvenz angemeldet am 25.01.2019

Am 25.01.2019 hat BEV Energie einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen gestellt. Das Amtsgericht München – Abteilung für Insolvenzsachen, hat daraufhin zur Sicherung des Vermögens der BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH vor nachteiligen Veränderungen ein vorläufiges Insolvenzverfahrens angeordnet und einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Nach eigenen Angaben sei das Unternehmen durch gestiegene Energie-Beschaffungskosten in Schwierigkeiten geraten.

Versorgung der Kunden ist gesichert

Kunden der BEV Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH werden, so der vorläufige Insolvenzverwalter, ab sofort durch die gesetzlich vorgesehene Ersatzversorgung durch den kommunalen Grundversorger ohne Unterbrechung mit Strom und Gas beliefert.

Zum Zwecke der Information von Kunden und Gläubigern wurde unter www.bev-inso.de kurzfristig eine Website eingerichtet, auf der aktuelle Informationen zum Stand des vorläufigen Insolvenzverfahrens abgerufen werden können und Fragen beantwortet werden sollen. So die Theorie. Tatsächlich sind wegen des Insolvenzverfahrens sämtliche Kommunikationskanäle der BEV überlastet. Anfragen können nicht beantwortet werden.

Geiz ist nicht geil

Laut einem Artikel der Süddeutschen Zeitung hat die BEV Energie zuletzt eine halbe Million Kunden versorgt, gelockt mit günstigen Preisen. Jetzt ist das Unternehmen insolvent und Kunden müssen um ihre Boni fürchten. Dann wird das ganze doch nicht so günstig wie gedacht. Meine Oma hat gesagt, „Ich kann es mir nicht leisten billig zu kaufen, dazu habe ich zu wenig Geld„. Könnte hier passen. Wir beziehen unseren Strom von der Naturstrom AG. Das ist nicht günstig aber auch nicht extrem teuer, dafür aber transparent und ein Engagement für Erneuerbare Energien.

Hinter der BEV Energie steht übrigens die Schweizer Genie Holding AG, ein Unternehmen, das von sich sagt: „Die GENIE Holding AG steht für nachhaltigen Erfolg im internationalen Energiesektor. Mit unseren innovativen Tochtergesellschaften beliefern wir allein in Deutschland mehrere hunderttausend Kunden mit Strom und Gas.„ Hier sollte beim Wording dringend nachgebessert werden und die Vergangenheitsform gewählt werden.

Manfred Gorgus / Quellen: Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie / Bayerische Energieversorgungsgesellschaft mbH /SZ / ostjob.ch/

Link zum SZ Artikel: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bev-stromanbieter-pleite-insolvenz-1.4310809